Was sollen wir da machen? Die kommen doch sowieso, ob wir da nun stationäre Grenzkontrollen einrichten oder nicht. Sie sagen „Asyl“ und drin sind sie in unserem sozialen Sicherungssystem. Und ob wir nun auf Sachleistungen umstellen oder nicht, denken Sie, das hindert einen, der vor Krieg und Bomben flüchtet, daran, nach Deutschland zu kommen?
Den vielleicht nicht. Aber die Wirtschaftsflüchtlinge wird es hindern. Dänemark und Schweden machen es vor: Kaum noch einer will dorthin, nachdem die Bedingungen für Asylanten dort deutlich verschärft wurden.
Und: Selbst wenn es Wirtschaftsflüchtlinge nicht davon abhalten würde, nach Deutschland zu kommen, wir könnten aber trotzdem eine Menge Geld einsparen, es umlenken von den Bedürftigen dieser Welt auf die Bedürftigen im eigenen Land, zum Beispiel für Familien, denen das Geld nicht reicht, um die Pflege für die eigenen Alten zu bezahlen.
Ein anderes Beispiel: Ein 13-Jähriger ermordet einen Menschen. Wenn er psychisch nicht krank ist, können wir leider nichts machen, denn das Strafrecht greift erst ab dem Jugendalter von 14 Jahren. Wir schicken ihn nach Hause zu seinen Eltern. Dort wird ihm nicht einmal als Minimal-Strafe das Smartphone oder die Spielkonsole entzogen, denn das wäre ja „schwarze Pädagogik“. Das Auslöschen eines Menschenlebens bleibt also im Prinzip folgenlos, weil in Deutschland der Grundsatz, dass man „Kinder“ nicht bestrafen dürfe, über dem Wert steht, das Leben von Menschen zu schützen.
Ich wäre im Übrigen auch nicht dafür, minderjährige Straftäter, selbst wenn es Mörder sind, in den Knast zu stecken. Aber sie müssten in geschlossene Nacherziehungsanstalten, in denen das nach- und aufgeholt wird, was bei ihnen an Erziehung versäumt wurde. Gelingt das nicht, müssten sie ab ihrer Volljährigkeit in die Sicherungsverwahrung – unter Bedingungen, die den Steuerzahler so wenig wie möglich kosten, so lange, bis sie keine Gefahr mehr für ihre Mitmenschen sind.
Das Recht des Übriggebliebenen (Täters) steht in Deutschland weit über dem Recht des (eliminierten) Opfers. Das ist ja – im schlimmsten Fall – sowieso schon tot. An ihm können wir nicht mehr die „freiheitliche“, individuum-fokussierte Ordnung des „Westens“ zelebrieren, es sei denn höchstens, deutsche Nazis waren die Täter. Aber generell lassen sich die überlegenen Werte der West-Demokratie viel besser an der individuellen Empathie für den Täter demonstrieren als daran, Täter so zu bestrafen, dass ihnen und ihresgleichen die Lust auf die Wiederholung von Gewalttaten vergeht. Das wäre viel zu primitiv autoritär.
Die Devise „Da können wir nichts machen“ ist tödlich. Sie führt direkt in die gesamtgesellschaftliche Resignation und gilt daher für absterbende Gesellschaftsformen. Wer wissen will, wie tot eine Gesellschaft ist, sollte prüfen, wie oft in ihr der Ruf „Da können wir nichts machen“ ertönt, meistens verbunden mit der Warnung vor „einfachen Lösungen“, die in Wirklichkeit gar nicht umsetzbar wären. /1/ Und an welchen Stellen dies geschieht und wo nicht.
Deutschland zum Beispiel will allein den weltweiten Klimawandel aufhalten. Da, denken seine Eliten, können und müssen sie „was machen“. Dass die überwiegende Mehrheit der Industriestaaten weiter und nun sogar erst recht auf die Atomkraft setzt, führt komischerweise nicht zum resignierten Ausruf „Da können wir nichts machen“. Wie ein bockiges Kind behauptet unser Bundeskanzler weiter, die Atomkraft sei ein „totes Pferd“. Wenn immer mehr deutsche Firmen sich in Länder mit einem niedrigen Strompreis begeben, zum Beispiel auch nach Frankreich, obwohl nach dem Wunsch-Willen der deutschen Experten die Atomenergie die teuerste sei, wird die Wirklichkeit sie zwingen, irgendwann Realitäten zur Kenntnis zu nehmen. „Die Praxis ist das Kriterium der Wahrheit“, wusste schon Wladimir Iljitsch Lenin, und nicht die theoretischen Modelle sind es, die sich am fortschrittlichsten anhören.
Dazu passt, dass wissenschaftliche Positionen, die nicht ins Bild passen, in Deutschland systematisch verschwiegen werden. (Ist die „Lügenpresse“ in Wirklichkeit doch nur eine verschwiegene?)
Ein Feld, für das „Da können wir nichts machen“ in Deutschland wie die Faust aufs Auge passt, fehlt noch: ADHS und ASS (Autismus-Spektrum-Störung). Ich war darauf ausführlich in meinem vorletzten Beitrag „Isch geh Schulhof“, Teil 7, eingegangen. Exemplarisch werden hier die Grundfragen des Lebens
- „Wer ist primär – der Täter oder das Opfer?“
- „Was ist für das gesellschaftliche Leben wichtiger – die Orientierung an den ‚Bedürfnissen‘ Einzelner oder an den Interessen von Gemeinschaften wie Familien, Schulen, Kommunen oder Nationen?“
konsequent zu Gunsten der erstgenannten Alternative beantwortet wie im Übrigen auch:
- „Was ist primär – das politisch korrekte Modell der Wirklichkeit oder die Wirklichkeit selbst?“
„Da können wir nichts machen“ – er ist nun einmal Autist oder er hat nun einmal ADHS. Also müssen sich seine Mitmenschen ihm anpassen, 100-prozentig, denn er kann sich beim besten Willen nicht anders verhalten. Wirklich? Was man gar nicht mehr erwartet und für möglich hält, das passiert auch nicht. Eine sich erfüllende Prophezeiung erzeugt die nächste – das ist auch so eine Kettenreaktion der Kern- bzw. diesmal der Gesellschaftsspaltung.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass der deutsche Wähler der politischen Kaste des „Da können wir nichts machen“ ziemlich bald den Garaus machen wird, wenn nämlich die dazugehörigen Parteien in der Bedeutungslosigkeit versinken werden. Dieser Prozess ist in vielen Ländern schon weit vorangeschritten. Deutschland ist auch in dieser Hinsicht wieder einmal Spätentwickler. Immer wieder wird dem deutschen Wähler vorgehalten, wie schrecklich der eigene „Großvater“ war und dass das nie wieder passieren dürfe. Magisch und panisch starrt er auf die einzigartige Schlechtigkeit nur der eigenen Nation. Kein Tag vergeht, wo die Erinnerung daran in den Medien nicht wachgehalten wird.
Einer, der zum Beispiel sagt „Alles für unsere Heimat. Alles für Sachsen-Anhalt. Alles für Deutschland“, muss unbedingt ein Nazi sein, während es in anderen Ländern selbstverständlich ist, das Eigene hochzuhalten. Schließlich war „Alles für Deutschland!“ ja ein Wahlspruch der SA. „Deutschland über Alles“ stammt aus dem Lied der Deutschen von Hoffmann von Fallersleben, das dieser 1841 auf Helgoland gedichtet hat, und ist in Deutschland im Gegensatz zum SA-Spruch nicht verboten, offenbar weil es immer so ist, dass einer, der liebt, das Geliebte über alles Andere stellt, ohne dass er es damit geringschätzen muss.
Fußnoten
/1/ Der führende DDR-Psychologe Friedhart Klix hatte in seinem Buch „Erwachendes Denken“ auch anhand der Relativitätstheorie von Albert Einstein nachgewiesen, dass das Wesen der wissenschaftlichen Erkenntnis darin besteht, zu immer einfacheren bzw. übersichtlicheren Abbildungen (Modellen) der Wirklichkeit zu kommen.
DA KANN MAN NICHTS MACHEN? DOCH!
Man muss es nur wollen. Heißt es nicht, der Wille versetzt Berge?
Egal, ob es sich um das Flüchtlingsproblem, die Erziehung und Bildung, die Gesundheit und Pflege unserer Bürger handelt, es gibt immer Mittel und Wege, etwas zu verändern und Lösungen zu finden. Der Merkel-Satz „Wir schaffen das!“ hat sich seit 2015 mittlerweile ins Gegenteil verkehrt. Ja, die Regierung schafft es, Deutschland in den wirtschaftlichen Ruin zu treiben, die Besten ins Ausland, die Bürger in die Armut, unseren Nachwuchs in eine zweifelhafte Zukunft. Deutschland ist angetreten, die Welt zu retten, weil angeblich unsere Altvorderen größte Schuld auf sich luden, die nunmehr abgegolten werden muss. Von uns. Deshalb geben wir jedem eine Heimat, der sich, aus welchen Gründen auch immer, zu Hause nicht mehr wohlfühlt. Ungefiltert werden wir überrannt, weil es sich bei uns so einfach und bequem leben lässt, auf Kosten derer, die brav ihre Bürgerpflicht erfüllen, für jedes Falschparken zur Kasse gebeten werden und ihr Leben sich kontinuierlich verteuert.
Doch wie heißt es: Der Krug geht so lange zum Wasser, bis er bricht. Und er wird brechen!
Ich kenne mehrere Beispiele, wo ein Ehepartner den anderen pflegte bis zur Selbstaufgabe, so dass er selbst zum Pflegefall wurde und vor dem anderen verstarb. Auch ich stand einst vor dieser Entscheidung, bevor ich meinen Mann als Schwerstpflegefall ins Heim übergab. Gegen den Willen der Reha-Klinik hatte ich mit Auflagen eine Hausbetreung erwirkt. Schon nach drei Wochen war mir klar, dass ich mich selbst aufgeben müsste, um diese Leistung zu erbringen. Meine Familie konnte nicht helfen, hatte aber große Erwartungen an mich, was bei mir wiederum große Schuldgefühle auslöste.
So ähnlich geht es den Deutschen. Aber die Lebenden haben auch ein Recht darauf, die Früchte ihrer Arbeit in erster Linie selbst zu ernten. Ein Mehr gibt man gern ab an Hilfebedürftige, doch dabei muss man sich nicht selbst in eine Opferrolle begeben und dabei zugrunde gehen.
Ich denke, es ist an der Zeit, kluge Entscheidungen zu treffen, um uns selbst zu erhalten. Und wenn die gewählte Regierung das nicht will oder kann, dann muss wieder mal das Volk entscheiden. Die Ostdeutschen wissen, dass so etwas möglich ist. Ich jedenfalls möchte nicht zu denen gehören, die nichts machen können, weil sie es nicht wollen. Ja, ich will schon wieder mal eine Wende, so schnell wie möglich, bevor sich die Deutschen aufopfern und sich als Nation noch ganz aufgeben…