sondern ist die Voraussetzung für das Finden der Wahrheit. Die CDU in Berlin fordert, die Vornamen der „DEUTSCHEN“ Tatverdächtigen zu nennen, die an den lebensgefährlichen Silvesterrandalen in Berlin beteiligt waren. Der deutsche Pass ist beliebt, weil er das weltweite Reisen erleichtert. Für Sozialleistungen braucht man ihn in Deutschland nicht einmal, weil die sowieso jeder kriegt, der sich in Deutschland aufhält, ob zu Recht oder zu Unrecht, ganz egal. Der deutsche Wähler will es so. Er wählt immer wieder die Parteien, die das so eingeführt haben.
Der deutsche Pass ist also begehrt, aber die deutschen Werte und Umgangsformem sind das keinesfalls. Der Pass wird einfach verliehen, ohne wirklich geprüft zu haben, ob der neue Passinhaber auch von seinem Denken her ein Westdemokrat ist. (Ob er „deutsch“ denkt, darum geht es hier in Deutsch-Land schon lange nicht mehr, denn das wäre ja nationalistisch und rassistisch. Bei der Einbürgerung fragt zwar keiner nach biologischen Merkmalen, aber Hetze [„rassistisch“] macht sich immer gut in Deutschland.)
Jetzt lese ich in der WELT von gestern („Silvester-Gewalt – Viertel der deutschen Festgenommenen hat Doppelpass“ von Marcel Leubecher), dass die Abfrage der Vornamen der Tatverdächtigen mit einem DEUTSCHEN Pass bei den Silvesterrandalen 2015/16 in Köln schon einmal funktionierte. Was, wenn es nach der SPD in der gefallenen Stadt Berlin geht, tiefster Nazi-Rassismus ist, hatte die nordrheinwestfälische Landesregierung also schon einmal praktiziert und veröffentlicht:
„Der häufigste Vorname der DEUTSCHEN Tatverdächtigen war Mohamed (30) gefolgt von Ali (zwölf), Mohamed (elf) und Mohammed (10). Je neun hießen Daniel, Hamzar, Abdullah und Ahmed, gefolgt von Amad, Bielal, Dennis, Michael und Sebastian (je acht).“
Ich finde es gut, dass Mohameds (aller Schreibweisen) auch unter den Feuerwehrleuten, Rettungssanitätern und Polizisten waren. So bleibt eine reelle Chance, einen Bürgerkrieg bei der Wiedereinführung einer minimalen Grundordnung in Berlin und Deutschland zu vermeiden.
Bei den Leserkommentaren in der WELT lese ich von einer Frau, die Silvester in Budapest verbracht hat. Keine Spur von Randalen. Von wegen junge Männer seien nun einmal überall auf der Welt so. Und um 24 Uhr haben sich alle umfasst und lauthals und mit vielen Emotionen die ungarische Natioalhymne gesungen. Dort gelingt das Unterhaken, von dem unsere Politiker hier vergeblich reden. In Berlin würde nicht einmal „Freude schöner Götterfunken“ deutsch unnational genug sein, um gemeinsam gesungen zu werden.
Lieber Karl,
du behauptest, dass eine möglichst genaue Situationsbeschreibung nichts mit „Hetze“ zu tun hat. Ich kann nicht glauben, dass dir die subjektive Dimension jeder Beschreibung nicht bewusst ist. Kein Mensch kann seine Sicht auf die Dinge oder Vorgänge, die er beschreibt, komplett außen vor lassen. Natürlich läuft bei der Auswahl der Details immer der individuelle Filter mit. Und dein Filter zeugt davon, dass du unseren ausländischen Mitbürgern mehr Schlimmes zutraust als den Landsleuten und dass du alle Informationen, die du zu diesem Thema bekommen kannst, entsprechend ordnest und gewichtest. Das werfe ich dir auch gar nicht vor, zumal du ja keine Fehlinformationen verbreitest. Als jemand, die es 30 Berufsjahre lang mit ausländischen Kollegen, Kursteilnehmern und Studenten zu tun hatte, sieht mein Filter dann aber doch ein bisschen anders aus. Ich habe die nationalen Tugenden und Untugenden vieler nicht-deutscher Mitmenschen hautnah miterlebt und das hat meine durch Medien und Mainstream (lass mir bitte diese Alliteration, auch wenn sie nicht auf urdeutschen Wörtern beruht) vorgeprägte Sicht auf fremde Länder doch deutlich relativiert. Ich will jetzt gar nicht auf den Nimbus der sogenannten deutschen Tugenden eingehen, der einer aktuellen Prüfung schon lange nicht mehr standhält, und auch nicht die angenehmen mentalen Eigenheiten anderer Völker preisen, die oft gar nicht so bekannt sind. Ich habe eigentlich nur eine Frage – und die habe ich an alle „Deutschland zuerst“-Fans ebenso wie an mich selbst: Warum suchen wir die Ursachen für nationale wie internationale Konflikte am Ende doch immer bei den „Verdammten dieser Erde“, zu denen wir auch gehören, anstatt bei den wirklich gefährlichen Herrschern über das Schicksal der Menschheit, bei den Bossen von Konzernen und Banken, bei den Superreichen, bei den Lobbyisten und willfährigen Handlangern? Warum funktioniert nach wie vor der Mechanismus „nach unten treten, nach oben buckeln“? Im Übrigen würde ich schon mal kritisch nachfragen wollen, warum gerade in solchen neu aufgelegten „Unrechtsstaaten“ wie Ungarn und Polen der Nationalstolz so intakt ist, wie viel Verdrängung und Selbstbeweihräucherung da wohl im Spiel ist? Und zu dem Versuch, von den Vornamen der Randalierer auf ihre Herkunft zu schließen und damit gleich noch Klischees über ihre mentalen Eigenheiten zu verbinden, kann ich nur sagen: Da hätten es andere Länder bei der Beurteilung Deutschlands aber schwer, angesichts der herrschenden Vorliebe einerseits für exotische und andererseits dann doch wieder für ur-deutsche Namen.
Liebe Meta, natürlich läuft bei Allem, was wir wahrnehmen, ein subjektiver Filter mit. Dafür sind wir Menschen und das läuft bei dir „andersherum“ genauso, nach meinem Eindruck mehr als bei mir.
Unabhängig davon bleibt es richtig, dass die einzige Chance, der Wahrheit so nahe zu kommen wie möglich, die genaue, detaillierte Beschreibung des Sachverhalts ist. Die Wertung ergibt sich dann von allein und muss nicht dazu geschrieben werden. Das müsste sie nur, wenn ein „Klassenstandpunkt“ eingefordert wird, wie wir das ja beide noch kennen, oder eine „Haltung“, wie das heute gang und gäbe ist.
Diese deine Haltung verführt dich zu einengenden Unterstellungen in Bezug auf das, was ich denke. Ich traue unseren ausländischen Mitbürgern nicht mehr Schlimmes zu als den eigenen Landsleuten, sondern ich beschreibe eine Gesellschaft, die sich seit Jahrzehnten nicht traut, das Eigene zu vertreten. Worin soll sich denn ein junger Mann, egal ob in- oder ausländisch, integrieren, wenn ständig nur von imaginären Werten Europas und der Demokratie geredet wird, diese „Werte“ aber nicht als konkrete Umgangsformen eingefordert und eingeübt werden, wie zum Beispiel die „Kehrwoche“ im Schwabenland oder Württemberg. Deutschland ist ein kulturelles Vakuum, wenn wir einmal von den klassischen Künsten absehen, die hier als deutsche Kultur gepflegt werden können, weil sie weit genug entfernt sind von den Realitäten der Gegenwart.
Ich habe vor einem Menschen, der mit einem cholerischen Temperament geboren wird und es im Laufe der Zeit lernt, besonnen zu sein und nicht jedes Mal aufzubrausen, viel mehr Respekt als vor einem, der von vornherein als Phlegmatiker geboren wurde. Dann ruhig zu sein, ist keine Leistung, im ersten Fall sehr wohl. Genauso ist es mit den „deutschen Tugenden“ oder dem „deutschen Wesen“, das es natürlich nach wie vor gibt, genauso wie ein russisches, französisches, britisches oder italienisches. Diese Völker (und andere, jetzt nicht genannte) würden dir aber was erzählen, wenn du ihn dieses absprechen wolltest, mit typisch deutscher Überheblichkeit im Übrigen. So sprichst du es dann wenigstens deiner eigenen Nation ab.
Woran, liebe Meta, soll es denn liegen, dass Deutschland nach zwei verlorenen Weltkriegen – der erste im Konkurrenzkampf der damaligen Weltmächte von diesen allen gleichermaßen verursacht – mit Gebietsverlusten von insgesamt einem Drittel der Fläche und riesigen Reparationszahlingen sich wieder zur führenden Handels- und Wirtschaftsmacht Europas hervorgearbeitet hat? (Mit weitem Abstand vor dem zweitplatzierten Frankreich: Wir zahlen mehr als doppelt so viel netto in den EU-Haushalt ein wie dieses, haben aber kulturell und sprachlich in der EU so gut wie nichts zu sagen, obwohl auch von der Bevölkerungszahl die Deutschsprachigen in der EU ungefähr doppelt so viele sind wie die Französischsprachigen.) Verfügen wir über so viele Bodenschätze? Nein, es liegt nur an unserer Mentalität, am „deutschen Wesen“ sozusagen und das ist nicht an die Biologie von Menschenrassen gebunden, sondern an kulturelle Besonderheiten einer Nation, die sich jeder aneignen kann, der hierher zu uns kommt. Und viele haben das getan, schon früher und bis heute noch.
Wollen wir denn in einer Schulklasse oder Familie ein kollektives Dutchschnittswesen? Nein, da wollen wir ausgeprägte Persönlichkeiten, die zu ihren Besonderheiten stehen und damit die Klasse oder Familie bereichern. Warum soll das im Verhältnis der Nationen anders sein?
Wenn die kulturellen nationalen Besonderheiten immer mehr geschliffen und eingeengt werden, einschließlich der Sprache, gibt es nichts mehr in den jeweiligen Nationen, worin sich die Menschen integrieren können, auch die eigene Jugend nicht. Dann entfällt im Falle Deutschlands der Mentalitätsvorteil, der zur hohen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit geführt hat, immer mehr und damit der Lebensstandard der Menschen, die hier leben. Und nicht nur dieser, denn von der Wirtschaftskraft Deutschlands profitiert die ganze EU. Wenn Deutschland tatsächlich langfristig und Schritt für Schritt seines Wesens beraubt wird, was nicht so schnell geht, wie auch mit keinem anderen nationalen Wesen, dann wird es nicht mehr der Nettozahler der EU sein, dann erhalten wir vielleicht von Polen mal so viel Geld, wie wir ihm jahrzehntelang bezahlt haben. Schön wär’s. Das wird aber nicht passieren. Dann ist „Europa“ am Ende. (Und jetzt bitte nicht mit dem Märchen kommen, dass Deutschland am meisten Nutzen von der EU hat. Es profitiert als Export- und Wirtschaftnation vom gemeinsamen, zollfreien Markt und nicht von einem System intransparenter Geldverschiebungen zwischen den EU-Ländern. Den gemeinsamen Markt könnte es auch ohne die EU geben, so wie das früher in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft [EWG] war.)
Also, liebe Meta, gehen wir respektvoll mit allen nationalen Tugenden um, auch mit den eigenen, schließlich heißt ja unsere Internetseite nicht umsonst „eigen-heiten“. „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst selbst.“ Wer sich nicht selbst liebt, auch als Nation, kann die anderen nicht achten und wertschätzen.