… hat 1945 in trauter Kumpanei mit Stalin Ostpreußen der Sowjetunion zugeschanzt. Jetzt bedroht Russland von Kaliningrad (Königsberg) aus auf kurzem Weg das „freie Europa“. Sogar 1989 war die Sowjetunion bereit, Ostpreußen in die Verhandlungsmasse einzubeziehen. Das ging von deutscher Seite aus gar nicht. Wo kommen wir denn da hin, wenn auch Deutschland Rechte hätte und nicht nur alle anderen Länder, die beachtet werden können? Da hätte ja auch die „deutsche Frage“ bezüglich Schlesien, Pommern und Westpreußen wieder offen sein können. Geht gar nicht. Das geht so was von nicht, dass heute, wo Polen neue Reparationszahlungen, 1,2 Billionen Euro, gegenüber Deutschland erhebt, es kein deutscher Politiker wagt, in diesem Zusammenhang auf die ehemals deutschen Gebiete mit ihren Immobilien und ihren Bodenschätzen auf einer Grundfläche von ca. einem Viertel des ehemaligen deutschen Staatsgebiets auch nur hinzuweisen. [Ich bin froh, dass die rot-grüne Regierung immer schneller immer mehr meinungs- und kampfstarke Araber und Asiaten einbürgert, die bereit sind, nicht nur für die Umwelt, sondern auch für ihre eigene, neu dazu gewonnene Nation einzustehen. Die werden bestimmt nicht akzeptieren, dass Deutschland für etwas, mit dem sie gar nichts zu tun haben, 1,2 Billionen Reparationen bezahlt. Überhaupt werden sie dazu beitragen, dass sich Deutschland von der Führungsmacht des „freien Westens“ emanzipiert und selbstbewusst wieder eigene Interessen vertritt, die dann auch die der palästinensischen und anderen Herkunftsgebiete sind. Die „nationalbewussten“ polnischen Politiker werden uns „nachweisen“, dass das der tiefere Sinn unserer ganzen „weltoffenen Migrationspolitik“ ist, konsequent durchgesetzt seit Angela Merkel. Alles fügt sich. – 17.01.23]
Von den Gebietsabtretungen nach dem 1. Weltkrieg rede ich jetzt gar nicht. Die meisten Historiker sind sich inzwischen einig, dass alle Großmächte gleichermaßen zum Ausbruch des 1. Weltkrieges beigetragen haben. Also ist der Passus im Versailler Vertrag, dass Deutschland die Alleinschuld dafür trüge und dementsprechend mit Reparationen und Gebietsamputationen bestraft werden müsste aus heutiger Sicht unzutreffend. Aber bleiben wir bei den Gebietsverschiebungen nach dem 2. Weltkrieg, obwohl Hitler in Deutschland nur an die Macht kommen konnte wegen des ungerechten Versailler „Diktatfriedens“, der selbst von den deutschen Kommunisten so benannt wurde.
Angeblich sind die Polen selbst Opfer der Sowjetunion geworden, die nach dem 2. Weltkrieg einen Teil Ostpolens annektiert hätte. Erstens ist dieser Teil wesentlich kleiner, auch in Bezug auf die Menschen, die dort lebten, als das Gebiet, das mit dem Segen des „freien Westens“ von Deutschland abgetrennt wurde. Vor allem aber hatte sich die Sowjetunion damit nur das Gebiet zurückgeholt, das von Polen am Ende des 1. Weltkrieges völkerrechtswidrig annektiert worden war.
Die „Europäische Union“ wurde als nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Vereinigung gegründet, um unter den 2. Weltkrieg endgültig einen Schlussstrich zu ziehen und in Europa miteinander, vereint mit den Werten des „freien Westens“, neu zu beginnen. Es ging auch darum, Deutschland als stärkste Wirtschaftsmacht des Kontinents „einzuhegen“, damit es nicht in der Mitte zwischen dem Westen und Russland wieder anfangen könnte, eigene Interessen zu (sehr zu) vertreten. Deutschland macht da mit, weil es seine Nachbarn beruhigen und im freundlichen Einverständnis mit ihnen leben möchte. Seit Jahrzehnten sind wir der Hauptnettozahler. Ohne Deutschland wäre die EU obsolet. Und seit Jahrzehnten ist Polen der größte Nettogeldempfänger. Und jetzt trotzdem plötzlich wieder diese neuen nationalen Ambitionen, nicht von Deutschland aus, sondern von Polen. Und wir haben still zu schweigen. Von Schlesien wird nicht geredet.
Die Führungsnation des „freien Westens“ hat in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg mehrere völkerrechtswidrige Angriffskriege geführt, mit entschieden mehr zivilen Opfern als sie bisher der russische Angriff auf die Ukraine forderte. Die USA war die erste Nation, die kurz vor dem Ende eines bereits entschiedenen Krieges Atomwaffen eingesetzt hat und ohne jede Rücksicht auf die Zivilbevölkerung überfüllte Städte in Deutschland, auch mit Napalm, bombardiert hat. Die Zahl der Opfer in Dresden wurde auf 25000 heruntergerechnet. (Beim Terrorangriff der deutschen Luftwaffe auf Coventry waren es 400.)
Dieser „freie Westen“ setzt wieder einmal ganz auf Waffen. Glauben die verantwortlichen freiwestlichen Politiker wirklich, dass Russland seine Niederlage akzeptiert? So weit sollten Deutsche Russen kennengelernt haben, um zu wissen, dass das nicht passiert. Es muss um einen Kompromiss gehen. Warum nicht unter Aufsicht der UNO Wahlen auf der Krim und in der Ostukraine? Und was die Menschen dort dann entscheiden, gilt. Deutschland könnte sich bereit erklären, eine führende Rolle bei der Überwachung und Sicherung dieser Wahlen zu übernehmen.
ich frage mich, was genau man Herrn Putin anbieten könnte, damit er bereit ist, eine solche Wahl anzunehmen? Ich meine, er hat ca. 1/3 der Ukraine besetzt und rückt (zwar langsam und mit einigen Verlusten, aber trotzdem einigermaßen stetig) vor. Der Westen würde zwar mit den Russen den Boden aufwischen, greift aber nicht ein, aus Angst vor einem Atomkrieg. Gas will Putin offensichtlich nicht liefern (zur Erinnerung, die Russen haben das Gas abgedreht), hatte sich aber wahrscheinlich verschätzt, dass Europa sehr überraschend hier Einigkeit zeigte.
Eine stetige Waffenlieferung ist taktisch gesehen für den Westen die beste Wahl, der Aufwand hält sich in Grenzen und der Russe reibt sich daran auf, mit jedem Tag, den der Krieg in der Ukraine länger dauert, wird der Russe mehr geschwächt. Eine Niederlage Russlands wird nicht gewollt sein (wegen der Atomkriegsgefahr, ein verletzter Tiger sitzt auch nicht rum und wartet auf sein Ende, er begibt sich in ein „letztes Gefecht“).
Endziel des Russen wird sein, seine schlecht zu verteidigende Westgrenze zu sichern und das geht am Ende nur mit Landeinnahme bis zu den Karpaten und einer Einnahme des Baltikums. Um das zu verhindern, wird man sicherlich die Ukraine opfern, auf die eine oder andere Weise.
Ich weiß, klingt wenig hoffnungsvoll, aber trotz meiner deutlichen Sympathien für die Ukrainer sehe ich die Zukunft selbiger eher in sprichwörtlichen Trümmern liegen, für sehr lange Zeit.