Der Leopard würde den Kampfeswillen der Russen anfachen

Wenn ein Feuer im Kamin niederbrennt, dann muss man nachlegen. Ist der neue Holzscheit schön trocken und hat er die richtige Größe, dauert es nicht lange und das Feuer flackert kräftig wieder auf.

Der Leopard, besonders Version II, wäre so ein „Scheit“ im ukrainischen Verteidigungskrieg gegen den russischen Angriff. Wahrscheinlich würden die Ukrainer, wenn sie ihn erhalten haben, das deutsche Hoheitszeichen, das schwarze, weiß umrandete eiserne Kreuz, übermalen. Ganz sicher bin ich mir da nicht. Zumindest könnte es durchschimmern. Es erinnert deutlich an das farblich gleich gestaltete Balkenkreuz auf den Panzern der Wehrmacht, mit denen diese ab 1941 gegen Moskau, Stalingrad und Leningrad verrückte. Und dann vernichtend geschlagen wurde, obwohl der Tiger-Panzer der damals beste war.

Glaubt jemand im Ernst, dass die Russen sich diesen vaterländischen Erfolg nun im Nachhinein und sozusagen rückwirkend durch die zum Leoparden weiter entwickelten Tiger nehmen lassen? Nein! Das führt nur zu einem gewaltigen Schub an Motivation und stellt diesen russischen Angriffskrieg in eine ganz andere geschichtliche Ordnung. Es wird dazu führen, dass sich die Russen hinter Putin scharen, so wie sie es damals mit Stalin taten: Wenn „Mütterchen Russland“ in Gefahr ist, tritt alles andere dahinter zurück.

Sevim Dagdelen hat mich mit ihrem sehr bemerkenswerten, logisch schlüssigen Beitrag in der Berliner Zeitung vom 16.01.23 „Deutsche Panzer gegen Russland? Die USA wollen Deutschland ins Feuer schicken“ auf diese Gedanken gebracht.

7 Kommentare zu “Der Leopard würde den Kampfeswillen der Russen anfachen”

  1. Marlen sagt:

    Eigentlich hätte ich Grund genug, um gegen die Russen zu sein. Eigentlich.

    Nach dem 2. Weltkrieg wurde mein Vater von ihnen wegen seiner Partei-Mitgliedschaft verhaftet und kam ins Speziallager Buchenwald, bevor man ihn für dreieinhalb Jahre in ein Arbeitslager nach Karaganda verschickte. Sein Auto und andere diverse Dinge des persönlichen Lebens wurden konfisziert, er verlor Arbeit und Dienstwohnung und seine Gesundheit. Darunter litt die ganze Familie.

    Ich lernte meinen Vater als Vierjährige kennen, da war er ein ziemlich gebrochener Mann, der sich mühsam körperlich und seelisch erholte und ganz neu als Hilfsarbeiter anfangen musste.
    Fortan war er nicht gut auf die Russen zu sprechen. Mit mir sprach er nie über das alles, anfangs war ich zu klein, und später hatte ich zu viel Respekt, um ihn danach zu fragen.

    Nie hatte ich das Bedürfnis, dieses Land zu bereisen, von dem mein Vater so viel Leid und Ungerechtigkeit erfahren musste. Doch nachdem ich alt genug war, mir eine eigene Meinung zu bilden, hasste ich das Land nicht, schon gar nicht seine Menschen. Der Krieg ist ein Ausnahmezustand, da passiert so viel Unmenschliches. Ich habe gelernt, den Krieg zu hassen.

    Lieber Karl, natürlich hast du Recht mit dem, was du über die geplante Lieferung vom Leopard schreibst. Genauso muss man es sehen, wenn man die Geschichte analysiert und nicht nur wie eine Kasperpuppe agiert, deren Fäden von den USA aus geführt werden. Merken unsere Politiker nicht, dass man uns zu Bauernopfern machen will?

    Während Amerika weit weg ist, stehen wir schon fast an vorderster Front, mit jeder Waffenlieferung ein Stückchen näher. Unsere Regierung benimmt sich wie eine Jungfer, die ihre Jungfräulichkeit behalten will. Sie wehrt sich, weil es doch gar nicht der/das Richtige ist. Letztendlich aber gibt sie sich doch hin, weil es die anderen auch tun und sie nicht als Zicke dastehen will. Das Ergebnis kann verheerend sein…

    Vielleicht wird es das auch, wenn nicht noch kluge und selbstbewusste Politiker oder das deutsche Volk (?) es zu verhindern wissen. Bevor unsere Klima-Aktivisten die Welt retten, sollten alle Kräfte gebündelt werden, um diesen Krieg zu beenden, der vor unserer Haustür tobt.

    Sind unsere jungen Menschen blind, um diese Gefahr zu sehen? Warum kleben oder ketten sie sich nicht mal an Panzern fest oder vor dem Bundeskanzleramt? Der Ball liegt eindeutig auf der Seite der Politik…

  2. Zufälliger Besucher sagt:

    Ich möchte hier hart widersprechen, Euch beiden.
    Aber erst mal eine Triggerwarnung: Absichtlich gehe ich in den folgenden Zeilen nicht auf das menschliche Leid oder irgendeine moralische Verantwortung ein, also gut überlegen, ob Ihr weiter lest 😉

    Zunächst zu Karls Artikel: „Die glorreiche Rote Armee“ existiert so nicht. Sie ist ein Gebilde, das in der Mischung aus Nachkriegs-Siegestaumel und Kalter-Krieg-Propaganda entstanden ist. Es stimmt, dass die Rote Armee die Deutschen vor Moskau unter gewaltigen Verlusten aufhalten konnte. Aber Ihre größte Schwäche war damals wie heute die Logistik. Gerne wird heute verschwiegen, dass ohne die Amerikaner und ohne die Briten weder Stalingrad so verlaufen wäre noch die Russen Richtung Elbe gekommen wären. Sämtliche Stalinorgeln liefen auf amerikanischen „Studebaker“-LKWs und ca. die Hälfte des Sprits für die Kampffahrzeuge der Russen zu Land und besonders zu Luft wurde von den Engländern und Amerikanern geliefert und verteilt.
    Zudem hatten die Deutschen zwar den „besseren“ Panzer, aber Ihre Achillesverse war, dass sie zu wenig hatten, der Nachschub nicht stimmte und neue Modelle extreme Kinderkrankheiten hatten. Entsprechende Analysen sind bitte gängiger Militärhistorischer Literatur zu entnehmen, das würde hier zu weit führen 😉

    Heute sieht man das Ergebnis. Die Russen schicken eine 40 km lange Panzerschlange nach Kiew und auf halber Strecke bleiben sie liegen und müssen aufgeben. Russland ist isoliert, selbst China und Indien nutzen Russland nur, um billig an Gas und Öl zu kommen, z.Zt. ca. zum halben Weltmarktpreis. Zu stark sind beide Länder in die globalisierte Weltwirtschaft eingebunden, um Sanktionen aus einer offenen Unterstützung Russlands mit Kriegsmaterial zu riskieren.

    Russland ist demografisch und wirtschaftlich im „Endspiel“ angelangt. Das Land ist am Boden, Wirtschaftskriminalität und Korruption bestimmen da im Wesentlichen den Alltag. In der Armee sieht es nicht anders aus. Wer es als leichte Kost mag: Der Film „Händler des Todes“ mit Nicolas Cage in der Hauptrolle erzählt die Geschichte von Viktor Bout, einem der größten Waffenhändler. Der Teil, der von der Wendezeit erzählt, gibt Einblicke, wie es derzeit in russischen Großlagern aussieht und warum der Ukraine-Feldzug so ein Desaster ist.

    Zur Ukraine: Putin hält ein Drittel des Landes besetzt. In diesem Drittel befindet sich 80% der Wirtschaftsleistung der Ukraine. Das bedeutet, falls der Krieg jetzt zum Stehen kommt, kann die Ukraine nur mit einer massiven Abhängigkeit von Europa bzw. vom „Westen“ überleben. Dies garantiert, dass Putin wieder, nach einer gewissen Erholungszeit, sich die Reste einverleiben würde, wenn man das Argument der „fremdgesteuerten“ Ukraine gelten lässt und auch aus der West-Erweiterung der Nato irgendein Bedrohungsszenario für Putin entwerfen will. Putin jedenfalls wird sich bedroht fühlen, hat er ja bereits gezeigt.

    Wenn man tatsächlich Frieden haben will, geht das nur, wenn entweder beide Kriegsparteien so „ausgeblutet“ sind, dass sie an den Verhandlungstisch müssen oder aber eine Kriegspartei verliert. Momentan gibt es für beide Parteien keinen Verhandlungsgrund. Warum? Ganz einfach mal die derzeitigen Verhältnisse ansehen. Für die Ukrainer geht es um die Existenz, wirtschaftlich und politisch. Zudem haben die letzten Erfolge der Ukrainischen Armee dazu geführt, dass sie derzeit militärisch aus einer gestärkten Position agieren. Jegliche Zugeständnisse in einer Verhandlung wären als Verlust zu zählen, was den politischen Rückhalt destabilisiert und auch militärische Moral vernichten würde, denn ein Sieg scheint momentan eine Option zu sein. Für die Ukrainer geht es um die Existenz. Russland hat bereits die Maximalziele ausgerufen und dem ukrainischen Volk die Existenzberechtigung abgesprochen. Putin spricht jetzt von einer lang andauernden Operation, die erst mit der vollständigen Eroberung abgeschlossen sein wird. Hätte er irgend etwas anderes vor, könnte er genau jetzt aufhören und mit Verhandlungen anfangen, denn die Krim und große Teile der Oblasten Donezk und Luhansk sind unter seiner Kontrolle, die Asowschen Truppen sind geschlagen (Thema „Denazifizierung“).

    Und jetzt kommt’s: Jegliche Forderung nach Verhandlungen an die Ukraine dient nur Putins Ziel. Denn es stützt seine Propaganda, dass er da keinen Krieg will und nur für Gerechtigkeit und Freiheit sorgen will. Verhandlungen würden ihm auch die benötigte Zeit geben, weitere Truppen auszubilden und in Stellung zu bringen sowie seine logistischen Probleme zu klären, um dann, sagen wir mal in 2-3 Monaten, die Verhandlungen scheitern zu lassen und weiter zu marschieren.

    Über was genau will man denn mit Putin verhandeln? Er hat momentan alles, was er will, er gewinnt momentan sogar langsam hinzu. Maximale Sanktionen gegenüber Russland sind bereits in Kraft. Man kann mit nichts mehr direkt drohen.

    Bleiben noch 3 Möglichkeiten:
    1. man gibt die Ukraine auf
    meiner Meinung nach eine schlechte Option. Strategisch ist es für Putin sinnvoll, bis an die Karpaten vorzurücken. Das bedeutet, es geht nach dem Ukraine-Krieg weiter, Moldawien und Transnistrien sind dann direkt dran.
    2. man greift aktiv ins Geschehen ein:
    obwohl ich die westlichen Streitkräfte bei weitem überlegen sehe, wird sich Russland nach einem Angriff durch die Nato wahrscheinlich atomar „verteidigen“. Dementsprechend wird das so nicht stattfinden
    3. man unterstützt die Ukraine mit Waffen
    man gibt so der Ukrainischen Armee die Möglichkeit, den Feind aufzuhalten, auszubluten und über mittelfristige Sicht sogar die Möglichkeit, den Gegner an den Verhandlungstisch zu zwingen. Das von Karl aufgezeigte Szenario wird nur stattfinden, wenn ukrainische Truppen nach Moskau rücken. Und obwohl ich die Ukrainer für schon fast unverschämt mutig halte, bin ich mir sicher, sie werden an der Grenze anhalten. Man sieht es aktuell, außer ein paar Scharmützeln gibt es im Wesentlichen keine grenzüberschreitenden Handlungen seitens der Ukraine, obwohl die Russen momentan fast ununterbrochen von Russischen Gebiet aus operieren und von dort aus Artillerie und Raketen einsetzen.

    Meine Persönliche Meinung:
    Mit jedem Tag, den Putin nicht persönlich am Verhandlungstisch sitzt, mindestens 100 Leo-Panzer samt Munition für 3 Monate in die Ukraine senden. Für einen obligatorischen Euro. Sofortige Einführung einer 12-monatigen aktiven Wehrpflicht in Deutschland. Die Bundeswehrführung komplett in Rente schicken und mit fähigen Leuten besetzen. Das Zeichen Richtung Russland muss lauten „Wir sind bereit!“. Die Politik kann sich hier raushalten, sie hat in den letzten 30 Jahren erfolgreich Europa in eine totale Abhängigkeit von Russlands Energie gebracht, ohne darauf zu achten, möglichst viel Einfluss in Russland selbst zu gewinnen. Man hatte gehofft, mit Handel die Russen in eine gewisse wirtschaftliche „Gegenabhängikeit“ zu bringen. Ein Totalversagen deutscher und europäischer Politik.
    Die Ukraine zu opfern wird uns mit hoher Wahrscheinlichkeit in einen offenen Krieg führen, der Russe wird nach der Ukraine nicht aufhören. Er kann nicht, er steht allein da. Er muss erobern. Perspektivisch gesehen steht die russische Wirtschaft am Abgrund, demografisch gesehen stehen die Russen momentan auch sehr schlecht da, die fähige Jugend ist schon lange zuhauf weggezogen, es gibt auch nichts, womit man sie zurücklocken könnte. Wir haben bereits viel zu lange mit dem Russen verhandelt, er durfte sich die Krim einverleiben, er bricht offen internationale Verträge. Das ständige Verhandeln und eine schwach geführte Diplomatie sowie eine ständige unterschwellige Angst haben uns in die jetzige Lage gebracht. Auch kluge und selbstbewusste Politiker werden von Putin doch ausgelacht. Was, außer viele Waffen an die Ukraine, könnte man Herrn Putin als Argument geben. Menschlichkeit? Mitleid? He, der Typ lässt ein Land in Trümmern legen? Er entführt Kinder zu hunderttausenden. Menschen sind ihm egal, er setzt Schwerverbrecher in den Wagner-Kampfverbänden ein. Die dürfen 6 Monate kämpfen, dann sind sie frei. Aber er haut sie dermaßen als Kanonenfutter in den Krieg, dass jetzt sogar der Nachschub an Kinderschändern und Mördern verebbt…

    Sorry, wenn ich irgendjemandem hier auf die Füße trete, aber beim Schreiben wurde mir dann doch am Ende etwas emotional zu Mute.

    1. Karl sagt:

      Eines muss ich Ihnen lassen, lieber zufälliger Besucher: Sie vertreten eigene Gedanken (wie ich), nicht laue Mittelwegkonstruktionen. Sie haben ihre eigene Logik, vernachlässigen aber die These, die ich in meinem letzten Beitrag („Wenn Deutschland ein Schuljunge wäre…“) auch nur angerissen habe: Wenn Menschen und Staaten aus ihren historisch gewachsenen Zusammenhängen gerissen werden, sind sie „tief verletzt“ und neigen zu unkontrollierten aggressiven Übertreibungen.
      Ich glaube, man kann die Russland-Ukraine-Beziehung mit der zwischen Deutschland und Österreich vergleichen. Österreich gehörte bis 1871 zum Deutschen Bund. Wien war sogar seine Hauptstadt. Wenn jetzt Österreich erklären würde: Wir fühlen uns als Partner Russlands wohler und begeben uns in einen Staatenbund, der von Russland angeführt wird, würde das in Deutschland zwar nur wenige aufregen, weil wir uns jedes nationale Denken seit Jahrzehnten abgewöhnt haben.
      Die Russen haben es aber immer gepflegt, wie fast alle anderen Nationen auch, deswegen können sie nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, wenn sich die Ukraine aus einem slawischen Bruderbund in „den Westen“ verabschiedet. Ich kann die Russen diesbezüglich verstehen, wobei „verstehen“ ja nicht heißt, ein Verhalten zu billigen. Trotzdem gehört zur Lösung eines Problems immer die Empathie für beide Seiten der Problemverursachung. Und die fehlt im Moment in Bezug auf Russland vollständig, was einen, der voller Wut um sich schlägt, nur noch wütender machen muss, auch zum Schaden dessen, den er attackiert. Ich behaupte, beides ist möglich und angesagt: Einfühlung in alle Beteiligten und Unterstützung derer, die in Not sind.

  3. Marlen sagt:

    Lieber zufälliger Besucher,

    natürlich habe ich Ihren aufschlussreichen Beitrag zu Ende gelesen, ich halte so etwas aus. Schließlich wurde ich im 2. Weltkrieg geboren und wuchs als Nachkriegskind erst einmal ohne Vater auf. Das härtet ab, fürs ganze Leben. Ich habe auch zwei Söhne geboren, die genau wie ihr Vater ihren Armeedienst leisteten. Mein Lebensmotto lautet: Nie wieder Krieg.

    Nach Ihrer offenherzigen Darstellung weiß ich nun endlich, dass ich mich von diesem naiven Wunsch verabschieden kann. Es gab immer Kriege und es wird sie immer geben, solange Menschen so denken und fühlen wie Sie. Und davon gibt es offenbar sehr viele. Diese Erkenntnis ist für mich erschütternd, aber auch das halte ich aus.

    Meine humanistische Einstellung und Moral werde ich trotzdem nicht ändern, auch meine Meinung nicht.

  4. Zufälliger Besucher sagt:

    Ich bitte folgendes zu bedenken:
    Hitler hätte 1938-39 bereits aufgehalten werden können, hätte man sich bei seiner Annexion der Tschechoslowakei damals nicht in endlosen Zugeständnissen, Verhandlungen, Beschwichtigungen und Vertragswerken gefangen, die anschließend allesamt gebrochen wurden. Der „Blitzkrieg“ wurde im wesentlichen durch die Inbesitznahme der Skoda-Werke ermöglicht.

    Was glauben Sie, liebe Marlen, hat Putin wohl mit einem der weltweit größten Stahlwerke in Mariopol innerhalb eines der größten Eisenerz- und Kohlevorkommen (Donbass) nah an seiner gefährdeten Westgrenze wohl vor? Und was wird er wohl mit den über 700 Rüstungsproduktionsstätten und etwa 150 -forschungszentren im Rest der Ukraine anfangen, wenn er sie erobert hat?

    Ihren Wunsch nach Frieden würde ich nicht als „naiv“ bezeichnen. Eher „urinstinktiv“ für einen modernen Menschen. Eine Friedliche Lösung sollte immer vorgezogen werden. Man darf aber nicht vergessen: jeder Frieden mit einem Diktator hat einen Preis. Und momentan ist der Preis: eine Stärkung Putins und noch mehr Krieg. Naiv wäre es, Frieden um jeden beliebigen Preis zu forden.
    Und es gibt ein zweites Problem, Verhandlungen bedürfen mindestens zwei Seiten. Und beide Seiten müssen einen Bedarf nach Verhandlungen verspüren oder man muss etwas anbieten können. Also, ich wiederhole meine Fragen: Was genau sollten wir Putin vorschlagen, um ihn an den Verhandlungstisch zu bekommen und was genau wollen wir ihm anbieten für einen dauerhaft stabilen Frieden? Welchen Grund hätte Putin, überhaupt mit der Ukraine oder uns reden zu wollen?

    Ich sehe momentan keine andere Möglichkeit, als erst einmal eine militärische Patt-Situation herbeizuführen. Wenn diese existiert, dann kann man sich Gedanken machen, wie man sie auf diplomatischem Weg lösen kann. Alles andere stärkt Putin und verschafft ihm dringend benötigte Zeit.

    Wir haben mit Ihm verhandelt, als er Aleppo verwüstete, wärend Verhandlungen wurde Grosny plattgemacht. Wärend fast 10 Jahren blutigen Krieg in Tschetschenien gab es unendlich viele diplomatische Missionen. Am Ende war es dem Westen egal. Klar, dass sich Putin jetzt sicher ist, dass der Westen ihm wieder geben wird, was er will.

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