Jetzt plötzlich in der Tagesschau: der 90. Jahrestag von Stalins Massenmord an Millionen ukrainischer Bauern, an ihren Frauen und Kindern. Jahrzehntelang war davon in den zwangsfinanzierten öffentlich-unrechtlichen und den sonstigen Staatsmedien nicht die Rede. Sie waren so fixiert auf die eigene „deutsche Schuld“, dass sie keine andere in einem ähnlichen zeitlichen Kontext daneben gelten lassen wollten/konnten.

Die deutsche Schuld zu „relativieren“ gehört in ihren Augen zum Schlimmsten, was denkende Menschen tun können. Dabei heißt „relativieren“ „ins Verhältnis setzen“, vergleichen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu erkennen, also etwas, was denkende Menschen unbedingt tun sollten.

Nach 90 Jahren fällt unseren Eliten auf, dass es sich bei Stalins Mord an Millionen Ukrainer genauso um einen Völkermord handeln könnte wie beim Völkermord der Nazis an den Juden, darunter auch einer halben Million eigener deutscher Staatsbürger.

Diese Verlogenheit, dieser zeitgemäße Opportunismus, nun plötzlich ganz die Partei der Ukraine zu ergreifen, was vorher, jahrzehntelang geflissentlich vermieden wurde, ist für mich nur schwer zu ertragen. Ich fürchte, ich werde nicht hinterherkommen, die nächsten Volten unsere politisch-mediale Klasse zu kommentieren.