Zapfen und Stäbchen

(Aus unserer Rubrik: Berühmte Wortpaare)

Herr Zapfen und Frau Stäbchen,
die fragten sich mitunter,
wer Hügelein und Gräbchen
wohl schärfer sieht und bunter.

„Mit tausenden Nuancen“,
sprach selbstbewusst Herr Zapfen,
„mach ich der Welt Avancen,
durch’s Farbenmeer zu stapfen.“

Frau Stäbchen gab sich milder:
„Wenn ich um Klarheit ringe,
sind colorierte Bilder
nur selten Maß der Dinge.

Nicht schwarz noch weiß – dazwischen“,
so fuhr sie fort mit Verve,
„wo Grautöne erfrischen,
blühn Schmelz und Pfiff und Schärfe.“

Zapf rief: „Du willst mir raten
auf Farben zu verzichten,
du Gabel der Asiaten.“
Frau Stäbchen sprach: „Mitnichten!

Wie’s Zäpfchen unentbehrlich
für Rektum oder Rachen,
hätt‘ ohne dich, ganz ehrlich,
das Auge nichts zu lachen.

Zusammen sind wir mächtig,
sofern die Bilder taugen,
als Augenweide prächtig
in der Betrachter Augen.“

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