Hagestolz und Mauerblümchen

(Aus unserer Reihe: Unbekannte Paare der Weltgeschichte)

Es stolperte durchs Unterholz
am Rosenhag ein Hagestolz,
der obendrein noch Hagen hieß.
Er fühlte heut sich richtig mies.

Gewöhnlich konnte Hagens Magen,
den Hagebuttentee vertragen,
am liebsten den mit Schuss nach Wunsch.
Doch diesmal war gepanscht der Punsch…

… und platschte ohn‘ Pardon und Grüße
’nem Mauerblümchen vor die Füße.
Nein, damit erntet man kein Rühmchen,
besonders nicht bei Mauerblümchen.

Sie zog verdattert einen Flunsch,
dieweilen ihn der irre Wunsch
beschlich, den süßen Flunsch zu kosen,
ganz sachte, in probaten Dosen.

Warum der Wunsch ihn übermannte
bei dieser hager-blassen Tante?
Die Frage hat ihn kurz gepeinigt,
indes sie beider Schuh gereinigt…

Um die Geschichte abzukürzen
und zünftig mit Moral zu würzen:
Die beiden sind seitdem ein Paar,
behaglich, krekel, wunderbar.

Gepanschter Punsch ist fies und schlecht,
doch manchmal kommt er grade recht.
Und manchmal tut es gut im Leben,
sich ungebremst zu übergeben.

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