Die heile Halbwelt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Früher, zu tiefsten DDR-Zeiten hatte ich mit meinem Vater öfter einmal den Presseclub am Sonntagmittag auf ARD geguckt. Es gab echten Streit, der meistens manierlich bei Weißwein, Zigarren- und Zigarettenrauch ausgetragen wurde. 

Das ist heute im immer noch westdeutschen ARD-Fernsehen undenkbar. Heute ist es sauber, gereinigt von Qualm und abweichenden Meinungen. Als ich am letzten Sonntag Caren Miosga sah, hatte ich ein Deja-vu-Erlebnis. Plötzlich stand mir die Runde im DDR-Fernsehen lebhaft vor Augen, die offenbar als Pendant zum Presseclub ins Leben gerufen wurde und in der immer alle die gleiche Meinung hatten, sie nur enthusiastisch jeweils ein bisschen anders begründeten.

Ich frage mich: War bei Caren Miosga jemals ein Vertreter der Partei, die nicht nur die mit Abstand größte Oppositionspartei in Deutschland ist, sondern auch die Partei, die bei einer Frage bei den meisten Meinungsumfrageinstituten am besten wegkommt: Wen würden sie wählen, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre?

Ich glaube, das war noch niemals der Fall und wenn, war er garantiert von einer Übermacht der Menschen eingerahmt, die die gute und richtige Meinung vertreten. Das ist Demokratie in den Farben der Bundesrepublik Deutschland: Zur Zwangsfinanzierung werden alle breit einbezogen, zum Sich-Darstellen nur die Guten und Richtigen.

Die Unvielfalt der politischen Meinungen geht im öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Gegenwart so weit, dass nicht nur „Rechte“ nicht zu Wort kommen, sondern bei solch heiklen Fragen wie dem Krieg in der Ukraine alle nicht, die eine andere Meinung dazu haben als die politisch Herrschenden, auch Sahra Wagenknecht zum Beispiel nicht. Sie würde zu Unrecht darüber klagen, nicht mehr in Talkshows eingeladen zu werden; in Wirklichkeit sei sie immer noch eine oft eingeladene Person.

In Wirklichkeit gibt es ja auch keine Teuerung, sondern sie hält sich moderat bei knapp über 2 Prozent in Deutschland. In Wirklichkeit ist auch linke Gewalt nicht das Problem, sondern weit überwiegend nur die rechte. Als wenn es gute und schlechte Körperverletzungen gebe. Der Bürger hört es und denkt sich seinen Teil. Genauso war es am Ende der DDR: Abweichende Meinungen kamen in den offiziellen Medien nicht vor, der „Sputnik“ und andere sowjetische Zeitschriften waren verboten. Ob es bei uns auch mit US-amerikanischen Medien so kommen wird?

Die machen sich im Gegensatz zu den sowjetischen bzw. russischen nicht die Mühe, auf Deutsch zu erscheinen, nicht mal ein kleiner Teil von ihnen tut das. Schon allein deswegen ist es nicht mehr möglich, sie zu verbieten. Das „Web“ ist nun mal „World Wide“, und die Tagesschau und Caren Miosga sehen sowieso immer weniger Leute.

2 Kommentare zu “Die heile Halbwelt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks”

  1. Bernd Günther sagt:

    Lieber Karl,

    selbstverständlich gibt es deutschsprachige Publikationen in den USA. Nur eine kurze Recherche hätte geholfen::

    https://amerikawoche.godaddysites.com/

    https://hiwwe-wie-driwwe.com/zeitung/

    https://neuepresseusa.wordpress.com/

    https://dasfenster.com/

    Grüße Bernd

    1. Karl sagt:

      Natürlich gibt es diese Publikationen. Die Russen hatten sie aber speziell für ein deutschsprachiges Piblikum im Ausland geschaffen. Das tun die US-Amerikaner offensichtlich nicht. Wozu auch? Alles was wichtig und neu ist bzw. sein soll, wird in Deutschland, sogar unter den Deutschen selbst, auf Englisch gesagt.

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