Die Hochmütigen, die den „Siegesplan“ besser finden als den Plan zum Frieden, die noch nie kompromissfähig waren, weder früher noch jetzt, werden auf den Platz in der Weltgeschichte verwiesen, der ihnen zusteht.
Das irritiert unsere – die europäischen und besonders deutschen – „Westdemokraten“. Sie sind fest entschlossen kriegswillig, keinen Zentimeter vom Boden des freien Westens wollen sie hergeben. Tüchtig sind sie auch noch, aber nicht im Finden ausgewogener historischer Ausgeglichenheiten.
Bismarck wollte Deutschland zu einer „Macht der Mitte“ machen, mit guten Beziehungen sowohl zum Westen wie zum Osten. Die „Demokraten“ in Deutschland, die sonst – nämlich im Inland – so sehr für die Mitte sind, haben sich außenpolitisch einseitig an den Westen gebunden. Trump kann und will dem „Osten“ in der Person Putins noch trauen, weil er in der Lage ist, Politik im Kontext zu sehen, auch im historischen.
Ein paar US-amerikanische Präsidenten vor ihm trauten dem Osten, damals in der Person Stalins, noch mehr. Sie haben ihm Ostpreußen mit Königsberg zugeschanzt, damit die Sowjetunion bzw. Russland von dort „Europa“ bis heute besser bedrohen kann, als das jemals zuvor möglich war. Das war eindeutig zu viel Russland-Vertrauen. Aber jetzt für unmöglich zu halten, dass Russland friedlich wird und bleibt, wenn es das nationale Brudervolk, die Ukraine [siehe den unteren Teil des verlinkten Beitrags], bei sich behalten kann, ist eindeutig zu wenig Russland-Vertrauen.
Verstehen Sie den qualitativen Unterschied im Denken Trumps und Selenskys bzw. zwischen dem US- und dem westeuropäischen Denken? Es sind Welten! Es sind Paradigmen!
Trump will Frieden und ist bereit, dafür auch die Interessen der Macht mitzubedenken, die den aktuellen Krieg begonnen hatte. Selensky und die europäischen Demokraten wollen den Sieg. Die Ukrainer hatten sich einmal auf dem Maidan für den westlichen Lebensstandard und die westliche Freiheit entschieden. Dafür haben sie jahrhundertealte historische Bindungen „abgeschüttelt“. Einen Kompromiss wollten sie nicht. Sie wollten in die NATO und die EU.
Trump will den Kompromiss im Interesse des Weltfriedens:
„Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Präsident Selensky nicht bereit für Frieden ist, wenn Amerika beteiligt ist, weil er glaubt, dass unsere Beteiligung ihm einen großen Vorteil bei den Verhandlungen verschafft. Ich will keinen Vorteil, ich will FRIEDEN.“
Das hatte Trump nach dem Abbruch der Gespräche auf „Truth Social“ geschrieben und vorher hatte er zu Selensky gesagt:
„Sie setzen das Leben von Millionen Menschen aufs Spiel. Sie riskieren einen Dritten Weltkrieg.“
Das ist etwas, das unsere sich selbst hochlobenden europäischen Demokraten offenbar nicht interessiert. Die militärischen Eskalationsdrohungen von Putin seien nicht ernst zu nehmen. Viel wichtiger sei jeder einzelne Quadratzentimeter freien westlichen Bodens. Was sind schon Menschenleben, wenn’s ums Prinzip geht! So denken sie offenbar.
Trump denkt da prinzipiell anders. Ich bin positiv überrascht von ihm.