Wenn ich nicht so viel laufen würde, meistens mehr als 10.000 Schritte pro Tag, wäre ich wahrscheinlich schon tot. Abgesehen davon: Beim Laufen lässt sich mehr entdecken als beim Fahren. So habe ich auch diesen Spruch auf einem großen Fenster der „Deutschen Bücherei“ entdeckt. Er ist anlässlich der Ausstellung „Jetzt und Alles – Österreichische Literatur. Die letzten 50 Jahre“ angebracht worden.
Nebenbei: Ich bin ja ein „Reaktionär“ und deswegen habe ich Verständnis für die Staaten des „Deutschen Bundes“, die vor 1871 zu einem großen „Reich“ gehören wollten. Wien war seine Hauptstadt. Dann hat sich Preußen mit dem bestochenen Bayern und anderen deutschen Staaten, z.B. Sachsen, abgespalten und in der „kleindeutschen“ Lösung zusammengefunden. Die FPÖ tritt heute noch in ihrem Parteiprogramm für eine deutsche Völkergemeinschaft ein. Ich finde das gut.
Ich habe „Pech“, dass der Kriegs- und Weltenverbrecher Adolf Hitler als Österreicher 1938 seine Heimat schon an das deutsche Reich „angeschlossen“ hatte. Dadurch ist der Gedanke eines Zusammenschlusses der deutschsprachigen Länder auf absehbare Zeit „verbrannt“. Trotzdem sollte man ja wenigstens das denken dürfen, was vor 1871 die fortschrittlichen Kräfte im deutschen Bund gedacht und vertreten hatten, während die reaktionären Kreise um Bismarck und die Hohenzollern eher die kleindeutsche Lösung anstrebten, um die Vorherrschaft Preußens zu sichern.
Insofern, um auf das Foto zurückzukommen, glaube ich nicht, dass es eine „österreichische Literatur“ gibt. Es gibt eine deutsche Literatur aus Österreich und aus den anderen deutschen Ländern. Das ist den Anglo-Amerikanern natürlich suspekt. Sie wollen unangefochten die Welt beherrschen. China kommt ihnen da sowieso in die Quere, mehr und mehr von Jahrzehnt zu Jahrzehnt, dann wollen sie nicht auch noch einen „deutschen Block“ in Europa, wo sie doch nun fast schon ganz Europa mit Erfolg amerikanisiert haben.
In der EU wird zum Beispiel immer mehr Englisch gesprochen, obwohl nur Ministaaten wie Malta mit Englisch als Amtssprache zu ihr gehören. Von 448 Millionen Einwohnern der EU sprechen nicht einmal 1 Million Englisch als Muttersprache.
Aber, aber Karlchen, du rutschst schon wieder in alte Denkrinnen. Jetzt wollte ich ja eigentlich nur dessen gedenken, was ich von Peter Handke am Schaufenster der Deutschen Bücherei gelesen hatte. Ich finde es gut. Obwohl ich sonst einen ähnlichen Spruch parat hatte: „Es ist schon alles gesagt, bloß noch nicht von jedem.“ Und der war negativ gemeint. Er fiel mir in Versammlungen ein, die mich nervten, weil sie nicht enden wollten.
Peter Handke ermutigt uns, auf eigene Weise, auf eine möglichst „originelle“ Art das zu sagen, was schon bekannt ist. Das wird gebraucht und das wollen auch wir hier auf dieser unseren Seite. Deswegen gehört dieser Beitrag – auch – zum Thema „Willkommen“.