… in den „Kriegsverbrecher“ Putin. Der russische Präsident hat sich, wenn man den deutschen Politikern und Medien glauben darf, mit seiner Kriegsführung in der Ukraine endgültig als skrupelloser Mörder entlarvt, der einen erbarmungslosen Krieg auch gegen ukrainische Frauen und Kinder führen würde. Die ukrainische Staatsführung lehnt es deshalb ab, mit ihm auch nur zu reden.
Das ist die eine Seite. Die andere ist, dass die gleichen Politiker und Medien überzeugt sind, dass seine Drohungen mit Atomwaffen nur ein Bluff sind: Wir können ruhig Leopard-Panzer liefern, er will uns mit der Atomwaffendrohung nur Angst machen und darauf sollten wir auf keinen Fall hereinfallen.
Was denn nun? Ist er nun skrupellos oder ist er das nicht? So wie ich die Menschen kenne, werden sie, wenn sie in einen erbitterten Streit geraten sind und eine Niederlage befürchten müssen, alle verfügbaren Mittel und Waffen nutzen, um das zu verhindern. Das trifft erst recht für Menschen und ihre Nationen zu, in denen das Ehrgefühl eine große Rolle spielt.
Deutschland hat schon lange kein nationales Ehrgefühl mehr. (Das sieht man z.B. schon daran, dass sich die Amerikaner auf deutschem Boden aufführen wie die Alleinherrscher: Im Konferenzraum in Rammstein nicht eine deutsche Fahne.) Das hat positive Seiten und die überwiegen wahrscheinlich die Nachteile: Deutschland kann nachgeben. Es wird nie wieder einen Angriffskrieg führen. Aber Russland und auch andere große Nationen wie die USA, Großbritannien, Frankreich oder China haben ein starkes nationales Ehrgefühl. Sie ticken nicht wie wir. Solange sie noch eine wirksame Waffe zu ihrer Verfügung haben, werden sie sie einsetzen, wenn sie damit eine nationale Niederlage in einem Krieg vermeiden können.
Ich würde deshalb Putin ernst nehmen und ihn nicht als Bluffer abtun. Ein Krieg gegen eine Atommacht mit einer riesigen Armee kann nicht mit immer noch mehr Waffen beendet werden, sondern nur mit Verhandlungen, die auch ihre legitimen Interessen berücksichtigen. Dieser Krieg kann nur beendet werden, wenn man es überhaupt für möglich hält, dass auch der „Feind“ Russland legitime Interessen hat, die berücksichtigt werden müssen.
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