Regenbogen gegen Schwarz-Rot-Gold

Schwarz-Rot-Gold – das waren 1848 die Farben der Einigkeit und Einheit. Unzählige deutsche Länder und Fürstentümer hatten ihre unterschiedlichen Fahnen; es herrschte eine perfekte Deivörsity, auch hinsichtlich der unterschiedlichen Dialekte.

Jetzt soll Schwarz-Rot-Gold wieder weg, wenn es nach den guten Demokraten im deutschen Land geht. Die Regenbogen-Farben sollen an seine Stelle treten, damit sich alle, auch die neu Hinzugekommenen einbezogen fühlen.

Wie war das 1990, als die ehemalige DDR der BRD beitrat? Natürlich hatten wir die bundesdeutsche Flagge zu akzeptieren und zu übernehmen und wer im alten Bundesgebiet – zum Beispiel – als  Lehrer arbeiten wollte, musste unbedingt und auf jeden Fall das 2. Staatsexamen nachholen, auch wenn er in der DDR schon jahrzehntelang erfolgreich als Lehrer gearbeitet hatte, vielleicht in Sachsen oder Thüringen die Grundlagen für den heutigen Bildungsvorsprung gegenüber den westlichen Bundesländern gelegt hatte.

Heute heißt es, man solle sich nicht so haben und die Bildungsabschlüsse auch aus kulturell und geographisch weit entfernten Ländern anerkennen. Zum rätselhaften deutschen Wesen gehört wohl auch, dass sich Deutsche schon immer gern gegenseitig diskriminiert und alles Nichtdeutsche oft mit Bewunderung angesehen haben.

Also: Das, was den ehemaligen DDR-Bürgern zugemutet wurde, die der BRD beigetreten waren, kann man auf keinen Fall von denen verlangen, die heute das deutsche Bundesgebiet erreichen und hier leben wollen. Mit gutem Grund, denn die deutsche Art zu denken und zu arbeiten hat sich über die Jahrhunderte bewährt. Hier lebt es sich gut.

Dass es der deutschen Wesensart entsprechen würde, Kriege anzufangen, ist ein typisches Flach- und Kurzdenker-Vorurteil. Deutschland wurde in den 1. Weltkrieg hineingezogen, weil es aufgrund seiner Wesensart wirtschaftlich zu erfolgreich und eine echte Bedrohung für die anderen Großmächte geworden war. Der 2. Weltkrieg hatte sich ja zwangsläufig aus dem 1. Weltkrieg ergeben. Vorher, im Dreißigjährigen Krieg und in den napoleonischen Kriegen war es eher ein überfallenes Opfer.

Im Gegensatz zu den ehemaligen DDR-Bürgern haben die heute der BRD beitretenden Zuwanderer das Recht auf ihre eigene Flagge, zumindest auf die übergrordneten Regenbogen-Farben. Damit sie ihren „Dialekt“ behalten können und nicht die „dunkel-dumpfe“ deutsche Sprache lernen müssen, sollen lieber die Deutschen Englisch lernen, um auf ihrem eigenen Staatsgebiet in einer deutschen Firma, zum Beispiel bei Siemens, arbeiten zu können.

Siemens und all die deutschen Konzerne, in denen Englisch – auch in Deutschland – die Arbeitssprache ist, sollten dann, wenn sie in Schwierigkeiten geraten, nicht den deutschen Steuerzahler um Unterstützung bitten, sondern einen englischsprachigen, oder die EU, von der sie so schwärmen, oder die Vereinten Nationen.

Wer Schwarz-Rot-Gold als Bedrohung ansieht und sich von diesen Farben ausgeschlossen fühlt, muss dieser Nation doch nicht beitreten. Er kann sich dann ein – für ihn – besseres Land suchen. Vielleicht gibt es sogar noch eins mit den Regenbogenfarben.

Eigentlich, fällt mir noch ein, ist die Entscheidung zwischen Schwarz-Rot-Gold oder den Regenbogen-Farben eine zwischen einer erfolgreichen Leitkultur, der sich alle zuordnen, die hier leben (wollen), oder einer Gesellschaft mit unterschiedlichen Kulturen, die parallel nebeneinander her auf deutschem Staatsgebiet existieren. Dann wäre Deutschland wieder ein zerfleddertes Land wie vor 1871 mit dem großen Unterschied, dass die einzelnen Teile nicht eine gemeinsame Mentalität, eine gemeinsame Art zu denken und zu leben eint, sondern dass sich dann hier ganz unterschiedliche, auch entgegengesetzte Wesensarten zu denken und zu leben etablieren.

Dieses unentschiedene Gleichgewicht wird nicht lange währen, irgendwann wird sich wieder eine Leitkultur durchsetzen, wenn nicht die alte, dann eine neue. Vielleicht kriegen wir dann doch noch ein Kalifat auf deutschem Boden, was immerhin den Vorteil hätte, dass der deutschen Sprache neben der arabischen auch ein Existenzrecht zugesprochen werden würde. Das denke ich jedenfalls, wenn ich sehe, dass die meisten Kalifat-Plakate im korrekten Deutsch verfasst sind, im Gegensatz zu sonstigen Plakaten auf Demonstrationen in Deutschland, die oft das Englische verwenden.

Ein Kommentar zu “Regenbogen gegen Schwarz-Rot-Gold”

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