Sag‘ mir, wo die Mentalität ist, die deutsche, wo ist sie geblieben?

In kleinen Städten in der deutschen Provinz, vielleicht vor allem in Süddeutschland, ist sie noch am ehesten zu finden: gepflegt, sauber, ordentlich und gemütlich.

Man kann auch „Leitkultur“ dazu sagen, die leitende Kultur einer Region bzw. einer nationalen Gemeinschaft, die eine Sprache, gemeinsame Sitten und Gebräuche, Gepflogenheiten miteinander verbindet. Sie zeigt sich am deutlichsten in den üblichen Alltäglichkeiten, zum Beispiel in der Badekultur. „Früher“ war es in Deutschland eine selbstverständliche Gewohnheit, sich zu duschen, sich gründlich am ganzen Körper zu waschen, bevor es ins Schwimmbecken ging.

Jetzt sind wir weiter, wir haben eine große multikulturelle Spannweite der Gepflogenheiten bekommen: Orientalische Jugendliche und Frauen zeigen sich keinesfalls nackt, auch nicht in der Dusche des Schwimmbades. Anstatt dessen behalten die Jugendlichen ihre Unterhosen unter der Badehose an, was sie irgendwie für angesagt halten, weil der Bund der Boxershorts ausdrücklich oberhalb der Badehose zu sehen ist.

Deutsche Jugendliche, die ja immer gern das Fremde schick finden, am liebsten das US-Amerikanische, zur Not aber auch anderes, weil sie mit ihrer eigenen Kultur nicht verbunden sind /1/, machen das zunehmend nach. So verbreitet sich eine Kultur, die uns bereichert hat, zunehmend in der Gesellschaft und es wird nicht mehr lange dauern und auch die Deutschen tragen in der Sauna Badesachen.

Wer sind wir, dass wir unsere Kultur, unsere herkömmlichen nationalen Gepflogenheiten zum Leitbild für alle in der deutschen Gesellschaft machen könnten? Nein! Wir haben hier in Deutschland eine multikulturelle Breite absolut gleichberechtigter unterschiedlicher Lebensformen. Die Schwimmbäder sind zwar mit deutschem Steuergeld errichtet worden und werden jetzt weiter so finanziert, aber jeder soll in ihnen so baden, wie er es selber will und gewohnt ist.

Deutsche Gutmenschen setzen sich dafür ein, dass orientalische Frauen hier bei uns in langen Badegewändern ins Schwimmbecken steigen können. Kämpfen sie mit der gleichen Vehemenz dafür, dass deutsche und andere Frauen im Orient im Bikini in ein öffentliches Bad gehen können? Nein! Da gilt natürlich die ortsübliche Badekultur als Leitbild, der sich die Gäste anzupassen haben.

Welche „Leitkultur“ soll denn bei uns gelten, wenn nicht die deutsche? Eine imaginäre europäische, die in sich von Estland bis Portugal ganz unterschiedlich ist? Oder die türkische oder US-Amerikanische? Die Deutschlandverächter, die sich darüber aufregen, dass die „deutsche Leitkultur“ wieder einen Platz im CDU-Programm gefunden hat, würden das wahrscheinlich besser finden. Wer will, dass sich Deutschland endgültig abschafft, muss nur die Parteien wählen, die gegen die „Leitkultur“ hetzen.

Und wer will, dass diese Ungleichheiten – „weltoffene“ Badekultur hier, ortsübliche dort – weiter gepflegt und gehätschelt werden, muss desgleichen tun. In Sachsen beginnt das zum Glück zu kippen: Selbst wenn sich alle anderen gegen die AfD positionieren, kann sie zunehmend Bürgermeister stellen.

Der Schwimmmeister, der im Interesse der Gemeinschaft der Badenden darauf zu achten hätte, dass alle die geltenden Hygiene-Regeln einhalten, hat in Deutschland natürlich nichts zu sagen. Er will ja nicht arrogant das „deutsche Wesen“ über die kulturellen Eigenarten anderer Völker stellen. Also ignoriert er geflissentlich die herausschauenden Boxershorts, obwohl ein Bademeister in den Herkunftsländern dieser Jungs bzw. ihrer Eltern das wahrscheinlich niemals so dulden würde. Aber hier sind sie wer, hier treffen sie auf ein verschüchtertes Volk samt seiner ebenso verängstigten „Autoritätspersonen“ wie Bademeister, Lehrer und Polizisten. Sie alle wollen nicht unangenehm auffallen, wollen alles sein, bloß nicht „rechts“.

Ein Staat, der seine eigenen Regeln nicht durchsetzen kann und will, ist ein erbärmlicher. Silvester werden wir in Berlin und anderen Großstädten wieder erleben, dass das Unglaubliche möglich ist und er bezüglich seiner Schwäche und Verzagtheit noch tiefer sinken kann. Da wird ein Feuerlöscher gegen die Windschutzscheibe eines fahrenden Rettungswagens geschleudert. Der Notarzt und die Sanitäter, die einen Schwerverletzen im Rettungswagen behandeln, werden durch die offene Tür mit Pflastersteinen beworfen. Feuerwehren werden in einen Hinterhalt gelockt und dort dann attackiert.

Alles kein Problem, nicht wirklich. Das Ergebnis ist, dass die Gelder für eine „offene multikulturelle Arbeit“ massiv aufgestockt werden, von der genau die Gewalttäter profitieren, die gerade noch schwere Körperverletzungen begangen hatten bzw. zumindest in Kauf nahmen, dass es dazu kommt.  Für einen Moment legen sie mal gnädiger Weise die Pflastersteine zur Seite und alle verantwortlichen deutschen Beamten kriegen sich vor Entzücken kaum noch ein. Was ist noch eine Folge? Die Programme „gegen Rechts“ werden aufgestockt, auch von CDU-Politikern wie jetzt in Berlin. Das geht schon jahrzehntelang so und es wird von Jahr zu Jahr schlimmer.

Eine Ausnahme gilt, da kann der Staat noch Zähne zeigen: Hat jemand etwas gegen Israel gesagt? Hat er eine Handbewegung gemacht, die von weitem eventuell so ausgesehen haben könnte wie eine Geste, die in Deutschland streng verboten ist. (Ich glaube, das ist historisch einmalig. Das wird es nicht einmal in Nazi-Deutschland gegeben haben, dass körperliche Bewegungen wie der Rot-Front-Gruß strafrechtlich verfolgt wurden.) Also bei aller Inkonsequenz, das wird geahndet. Helfer mit Pflastersteinen zu bewerfen, ist nicht so schlimm; das gehört zur Jugendkultur, da brauchen die alternativen Kulturzentren dann einfach nur mehr Geld.

„Der Winter zieht sich in seiner Schwäche in die Berge zurück“, heißt es in Goethes Osterspaziergang. Hier und heute gilt: Der deutsche Staat zieht sich in seiner Schwäche in den Hintergrund zurück; er möchte nicht eskalieren, nicht die, die mit Pflastersteinen auf Menschen werfen, provozieren. /2/ Ich höre es schon heute um mich herum in Leipzig knallen und donnern, obwohl der Verkauf von Feuerwerkskörpern noch gar nicht begonnen hat und ihre Zündung laut Stadtordnung, die sowieso nicht gilt, erst am Silvestertag erlaubt ist.

Wie sollen Kinder und Jugendliche lernen, sich in der Schule und der Familie an Regeln zu halten, wenn rundherum im öffentlichen Raum das Chaos herrscht?

Wim Wenders beschreibt, dass es auch ganz anders gehen kann, anhand der japanischen Badekultur:

„… Wir Europäer (sind) rücksichtsloser: Nehmen Sie die öffentlichen japanischen Badeanstalten, wo mein Kinoheld [„Perfect Days“] regelmäßig entspannt. Vorher führt er eine ausgiebige Körperreinigung durch. Undenkbar, dass sich ein Japaner ungewaschen ins warme Wasser setzen würde, in dem auch andere baden wollen. Da würde ihm vermutlich der Rauswurf drohen. Bei uns dagegen enthalten Whirlpools so viele Desinfektionsmittel, dass man kaum seinen Zeh reinhalten mag.“ (In: LVZ-Beilage „Wochenende“ vom 9.12.23, S. 3)

Das ist das deutsche Lösungsprinzip: Anstatt durchzusetzen, dass sich Einzelne an allgemeine Regeln halten, werden die allgemeinen Regeln so geändert (das Badewasser wird immer mehr desinfiziert), dass der Einzelne so (ungewaschen) bleiben kann, wie er es nun einmal ist. Verhaltensauffällige Schüler bekommen individuelle Freiräume, auch persönliche Schulbegleiter, damit sie so asozial, wie sie sind, bleiben können. Nicht sie haben sich anzupassen, Sozialverhalten in entsprechend gestalteten Sonderschulen nachzulernen, sondern die Gesellschaft hat sich anzupassen, damit sie auch ja in ihrer vorhandenen „originellen“ Individualität respektiert werden und so bleiben können, bis sie vielleicht Lust bekommen, sich freiwillig mal zu ändern.

Wim Wenders sagt weiter Folgendes über eine Mentalität und Lebensart, wie sie heute noch in Japan und anderen entwickelten asiatischen Ländern fortlebt und der ich als ehemalige deutsche nachtrauere:

Die Japaner seien nach dem Lockdown „mit einem regelrechten Glücksgefühl … wieder nach draußen gegangen. Das habe ich ja erlebt, gerade in der Zeit, als ich da war. Sie haben jede Zigarettenkippe und jeden Fitzel Papier und sowieso jede Flasche gesammelt und ihren Müll dann selbst nach Hause getragen. In Tokio gibt es kaum Papierkörbe, stattdessen ein Bewusstsein davon, dass öffentliche Plätze allen gemeinsam gehören. Nehmen Sie Friedhöfe: Bei uns riskiert man Ärger, wenn man auf einem Friedhof joggen geht. In Japan wird dort gepicknickt und gegrillt. In der Zeit der Kirschblüte im Frühjahr finden regelrechte Volksfeste da statt. Am Abend ist wieder alles picobello. /3/ Stellen Sie sich das mal in Berlin vor! … Bei uns [in Berlin] wurden die Parks nach der Pandemie vollgemüllt und mit Flaschen und Grillabfällen geradezu verwüstet. Niemand schien sich mehr für den eigenen Dreck zuständig zu fühlen.“ /4/  (Ebenda)

In den deutschen Metropolen sieht es also schlimm aus mit der Sauberkeit und Ordnung. Nicht nur das Erscheinungsbild der großen Städte verwahrlost – zumindest in ihren Außenbezirken – immer mehr, sondern auch generell die Sitten und Umgangsformen. Wie das in Berlins Schulen aussieht, beschreibe ich in Isch geh Schulhof. Vor kurzem habe ich in einem 3. Programm eine aktuelle Dokumentation über die Hauptschulen gesehen. Mehr als die Hälfte der Schüler schwänzt den Unterricht regelmäßig.

Das ist Gewohnheitsrecht. Unvorstellbar, dass so etwas in meiner Jugend passiert wäre, aber wir waren damals ja auch noch total unterentwickelt. Kein „Gleichstellungsbeauftragter“ weit und breit, kein Gendern, keine Schulsozialarbeiter und keine Schulpsychologen. Ich will damit nicht sagen, dass sie heute nicht nötig sind, aber was ist das für eine Zeit und was ist das für ein Land, in der/dem sie immer mehr zu einer existentiellen Voraussetzung dafür, dass Unterricht überhaupt noch möglich ist, geworden sind?

Im zitierten Wim-Wenders-Interview geht es um seinen neuen Film über einen japanischen Toilettensäuberer („Perfect Days“). Ich habe auch schon einen Ausschnitt in der Filmvorschau im Kino gesehen. Da es sich um einen deutschen Filmemacher und einen Film über Japan handelt, ist es klar wie Kloßbrühe, dass der Filmtitel und die Hintergrundmusik nicht etwa deutsch- oder japanischsprachig sind, sondern natürlich unbedingt englischsprachig sein müssen.

Als ich am Sonnabendnachmittag (16.12.23) im Deutschlandfunk ein Interview mit Wim Wenders hörte, wurde mir auf einmal schlagartig klar, woher diese Hörigkeit vieler Westdeutscher gegenüber der amerikanischen Kultur kommt. Wim Wenders erzählte im Interview, dass er sich als junger Mann nur ein paar Jahre nach dem 2. Weltkrieg in keinem Ausland so zu Hause fühlte wie in Japan. Die USA faszinierten ihn, aber er hatte dort nicht das Gefühl heimatlicher Vertrautheit wie in Japan. Das war auch ein geschlagenes Land, das wie Deutschland einen Weltkrieg verloren hatte. Die Werte des alten Japan waren dadurch in Frage gestellt, genauso wie dies in Deutschland war.

In den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden in Deutschland noch die alten Filme und die alte Musik gespielt, ebenso wie dies in Japan war (bin ich mir jedenfalls sicher), aber schon mit einem gewissen diffusen Unbehagen – schließlich war das der Stil des Lebens, der Kultur, der Musik, der mit dem katastrophalen Krieg, den Deutschland (und Japan) außerdem auch noch verloren hatte(n), verbunden war.

Was Neues musste her, dem nicht der Geruch des Untergangs und der Niederlage anhafteten. Dieses Neue war für die Westdeutschen und Japaner die amerikanische Kultur und Musik. Beide Gesellschaften waren nicht in der Lage, aus sich selbst etwas Neues zu gebieren. Das gelang zum Teil aber in der DDR.

Wir bekamen in unserer Jugendkultur und Rockmusik Ende der sechziger Jahres etwas neues Eigenes, Deutsches. Schon 1959 auf der Bitterfelder Konferenz wetterte Walter Ulbricht gegen die „ganze Monotonie des yeah, yeah“, die aus dem Westen kam. Er konnte sie nicht ganz verhindern, aber mit seinen Kulturfunktionären erreichen, dass in der DDR neu produzierte „Beatmusik“ auf Deutsch gesungen werden musste und die englischsprachige Westmusik bei öffentlichen Veranstaltungen einen Anteil von höchstens 40 Prozent haben durfte. Das war ein Segen, wenn es auch schon damals genug „Dummies“ gab, die das Eigene nicht wertschätzen konnten und die versuchten, diese Regelung zu umgehen.

Es waren und sind meiner Meinung nach kulturell „Versklavte“, die nicht einmal mehr merken (wollen), dass sie es sind. Heute sind sie bei dem angekommen, was sie mit ihrer „versklavten Seele“ schon immer wollten: 100 oder fast 100 Prozent Musik in der nicht eigenen deutschen – würg, würg, igitigitt – Sprache, sondern in einer höherwertigen, besseren „Herrensprache“, in der der (ehemaligen) Besatzer. Die BRD von heute schafft es ganz ohne Zuständigen im Politbüro durchzusetzen, was die DDR damals mit diesem nicht schaffte, nämlich die angezielte Musik-Quote im Radio einzuhalten: heute bei der modernen Weihnachtsmusik im besten und schönsten Deutsch-Land aller Zeiten: 100 Prozent Englisch. Das erledigen die Musik- und Chefredakteure von allein, sie sind es von Kindesbeinen an so gewöhnt und wollen es nun selbst so; sie brauchen dazu keine Instruktionen „von oben“ mehr.

Wer sich heute die ganze deutschsprachige Ostrock-Musik von Karat, über die Puhdys, die Klaus-Renft-Combo, Stern Meißen und wie sie alle hießen, anhört, der wird merken, dass da sowohl textlich als musikalisch hervorragende Stücke dabei waren, wobei auch ungarische, tschechische oder polnische Bands dazu beitrugen, die so hofften, einen Zugang zum westlichen, nämlich westdeutschen Markt zu finden.

Aber da kannten sie die Westdeutschen nicht. Denen war schon damals alles Deutsche suspekt, fast so sehr, wie das heute ist. /5/ Es musste immer mehr unbedingt englischsprachig sein, wenn es eine Chance im öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben sollte.

Die deutsche Intelligenzia war und ist so divers, weltoffen und multikulturell, dass natürlich von vornherein feststeht, welcher „internationalen“ Musik allein und fast ausschließlich sie sich bedient: der US-amerikanischen. So wie mich deutschsprachige Ostrock-Musik mit ihren philosophischen Texten beeindruckt hat, sind Westdeutsche, die nach dem 2. Weltkrieg in der BRD aufwuchsen, von der US-amerikanischen Musik derer geprägt, die sich für die Sieger der Weltgeschichte hielten (und noch halten), noch naiv-arroganter als die Russen, die auch lange dachten, sie seien die Gewinner  des Weltenkampfes, so lange sie mit dem Sputnik und dem ersten Menschen im All punkten konnten.

Im Grunde hatten beide „Sieger“ von einem in der Weltgeschichte bisher unerreichten Ideen- und Patentklau von „den Deutschen“ profitiert. (Heute, wo „die Deutschen“ nur noch wenige eigene neue Ideen und Worte haben, heißt das: „Braindrain“.)

Sieger haben oft eine schlichte Lebensphilosophie. Wer sich überlegen fühlt und satt ist, muss sich keine tieferen Gedanken machen. Auf dieser Lebenswelle wollten offenbar die jungen Westdeutschen mitsurfen – wer will sich schon nicht als Sieger fühlen? – und so haben sie begeistert die Musik der Beatles, Rolling Stones, Be Gees, Simon & Garfunkel und wie sie nicht alle hießen, mitgenommen und -gesungen. Das war bequemer, als sich eigene Gedanken zu machen und sie in anspruchsvollen eigenen Worten auszudrücken.

Das, was ich jedenfalls von der angesagten „internationalen“ „Beatmusik“ („Beat“ = „Schlager“) verstanden habe, war genauso primitiv und oberflächlich wie die Texte deutscher Schlager, die keinem Vergleich zu den Texten der DDR-Rockmusik standhalten können.

Fußnoten

/1/ Da gibt es „Highland“-Festivals, wo sie sich eifrig in der Kultur und den sportlichen Wettkämpfen der Schotten oder Wikinger üben. Als wenn wir nicht eigene Traditionen hätten, auch germanische, aber im engeren Sinne solche, die auf dem Gebiet des heutigen deutschen Sprachraums stattfanden.

/2/ Das führte 2017 beim G20-Gipfel in Hamburg, als Scholz dort noch Oberbürgermeister war, dazu, dass sich die deutsche Polizei vor den brutalen linksradikalen Gewalttätern verkroch, die sie von einem Dach aus mit Ziegeln bewarfen. Sie traute sich nicht hervor, lieber wurde das Leben einfacher Hamburger gefährdet. Erst musste eine aus Österreich angeforderte Spezialeinheit („Cobra“) angekommen sein, was Stunden dauerte, die die verängstigten deutschen „Spezialkräfte“ beschützen konnte, bevor sie sich hervortrauten. Schlussfolgerung aus dem Ganzen: Noch mehr Programme „gegen Rechts“.

/3/ Ich bin überzeugt, dass diese Mentalität der Reinlichkeit, Aufmerksamkeit und Genauigkeit „durchschlägt“ auf die Lerneinstellung der heranwachsenden Generationen und ein Hauptgrund für die großen Erfolge der entwickelten asiatischen Länder bei internationalen Leistungsvergleichen ist. Schulleistungen setzen also vielmehr erzieherische als bildungsdidaktische Leistungen voraus. Deswegen rede ich an vielen Stellen nicht nur von der Bildungs- sondern auch von der „Erziehungspolitik“, ein Wort, das es in Deutschland eigentlich gar nicht gibt.

/4/ Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass zu Tausenden immer mehr nach Berlin kommen, für die das nicht „ihre“ Stadt ist, sondern eher eine Beute, mit der man rücksichtslos machen kann, was man will. Es ist eine kosmopolitische Stadt, die keinem und allen gehört. Es ist alles gleich gültig und wird damit einem zunehmenden Anteil der Einwohner gleichgültig. Die einen, die mit ihrem Berlin verwachsen sind, können nichts „mehr machen“, die anderen wollen es nicht, weil es ihnen egal ist, weil sie keine innere Beziehung zu dieser Stadt haben.

/5/ Wenn Sie glauben, dass ich übertreibe, dann hören Sie doch heute mal, im Dezember 2023, einen „deutschen“ Radiosender, egal ob öffentlich-rechtlich oder privat. Sie werden nicht ein einziges deutschsprachiges Weihnachtslied hören, abgesehen höchstens von ein paar alten Chorälen, sondern nur US-amerikanischen Schrott immer der gleichen, schlagerhaften Art. Kitschig und oberflächlich bis dort ganz hinten nach Westen hinaus.

2 Kommentare zu “Sag‘ mir, wo die Mentalität ist, die deutsche, wo ist sie geblieben?”

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