Maria erzählt

Ich darf mich kurz vorstellen: Gestatten Maria, die berühmte Mutter des noch viel berühmteren Jesus von Nazareth.

Auch „Marie, des Herren Magd“ oder „die reine Magd“ oder „die heilige Jungfrau Maria“ genannt – genau, die mit der angeblich unbefleckten Empfängnis. Ich muss schon sagen, ich hätte den Menschen eine schnellere Auffassungsgabe zugetraut. Es dauerte Jahrhunderte, ehe sich mal einer zu fragen wagte: Unbefleckte Empfängnis – wie soll das denn funktioniert haben? Und wer jetzt schlüpfrige Bemerkungen erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Unbefleckt heißt ja lediglich, dass bei der intimen Begegnung von Mann und Frau die Laken sauber bleiben. Und das blieben sie, nachdem mein frisch angetrauter Ehemann Josef mir beigewohnt hatte. „Höchst ungewöhnlich“, höre ich jetzt die Seelsorger und die Gynäkologen sagen, „wenn die Hochzeitsnacht für Maria auch wirklich die erste Nacht mit einem Mann war, wie es die Kirche verlangt, dann sollten doch ein paar Tröpflein Blut geflossen sein. Wenn nicht, müsste Maria damals schon mit einer sehr guten Erklärung aufgewartet haben, warum der Verlust ihrer körperlichen Unversehrtheit keine Spuren im Bettzeug hinterlassen hat.“

Ich selbst wusste natürlich, warum, und Josef und meine Mutter waren auch im Bilde, aber es gab keinen Grund, die Geschichte in der Öffentlichkeit breitzutreten. Die christlichen Amtsträger indes legten sich später eine Erklärung zurecht, an der sie bis heute festhalten: Der Himmlische Vater selbst habe sich unter den Jungfrauen von Nazareth und Umgebung die gesündeste und ansehnlichste, also mich, herausgesucht und dafür gesorgt, dass Josef mich mit seiner Hilfe so sanft erkannte, wie man es sich nur vorstellen kann. Vielen ging diese Erklärung aber nicht weit genug, sie befanden gleich, dass der Allmächtige persönlich, assistiert von seinem Double, dem Heiligen Geist, für meine Leibesfrucht gesorgt hatte, natürlich ohne dafür ins irdische Detail gegangen zu sein. Der Austausch von Körperflüssigkeiten, so die Überlegung der Kirchenmänner, wäre für Gott unzumutbar und vor allem unnötig gewesen.

Meine Ehe mit Josef war, wie damals üblich, von unseren beiden Familien arrangiert worden. Ich war nicht unglücklich über ihre Wahl. Josef war Witwer und hätte mein Vater sein können, aber gerade seine väterliche Art, seine Fürsorglichkeit, auch seine Bewunderung für meine Jugend gefielen mir. Er hatte eine angenehme Stimme und roch gut. Meistens jedenfalls. Wenn er von seinem Tagewerk als Zimmermann heimkam und den Duft von frisch bearbeitetem Holz verbreitete. Manchmal roch er auch schon ein bisschen nach altem Mann.

Es war vier Wochen vor unserer Hochzeit, als ein junger Pilger in meinem Elternhaus um Quartier für eine Nacht bat. Wir hatten öfter Schlafgäste, denn meine Familie war für ihre Gastfreundschaft und meine Mutter für ihre ausgezeichnete Küche bekannt. An diesem Abend hatte sie noch einen Krankenbesuch zu machen und bat mich, die Bewirtung des Fremden zu übernehmen. Als ich an seine Kammertür klopfte und hereingebeten wurde, traf mich der erste Blitz schon beim Hören seiner Stimme, der zweite bei seinem Anblick. Er beugte sich gerade mit nacktem Oberkörper über eine Waschschüssel, um „den Staub und Schweiß der Erden“, wie es im Lied heißt, „von den müden Gliedern zu spülen“. Der dritte Blitz traf uns beide gleichzeitig und setzte Vernunft und Zeitgefühl außer Kraft. Als wir Stunden später zu uns kamen, konnte von schlechtem Gewissen keine Rede sein, nur von der Gewissheit, Gott ganz nahe gewesen zu sein. Ich wunderte mich, dass meine längst von ihrem Krankenbesuch zurückgekehrte Mutter nicht nach mir geschaut hatte und am nächsten Morgen nur milde lächelte, als ich was von einer göttlichen Begegnung stammelte.

Göttlich im übertragenen Sinne. Meine Mutter registrierte wortlos die unverkennbaren Gebrauchsspuren des Bettzeugs in der Gästekammer, bezog das Lager frisch und widersprach den Nachbarn nicht, die meine Bemerkung von der göttlichen Begegnung als wörtlich gemeint interpretierten. Unser Gast hatte sein Nachtquartier bereits geräumt und war weiter gezogen. Einen Tag vor der Hochzeit beichtete ich Josef mein Erlebnis. Ich wollte nicht mit einer Lüge in die Ehe starten und war außerdem seit zwei Wochen überfällig. Auch Josef blieb gelassen. Warum er, genau wie meine Mutter, so nachsichtig mit mir umging, ja geradezu erleichtert war, verstand ich erst einige Jahre später. Josef hatte sich zum Zeitpunkt unserer Hochzeit der Kraft seiner Lenden nicht mehr sicher gefühlt. Und die Schwester meiner Mutter, die gern zu Hilfe gerufen wurde, wenn eine Nachbarin in den Wehen lag, wusste von Josefs verstorbener Frau, dass sich das Paar nach drei Mädchen sehnlichst einen Knaben gewünscht hatte, dass aber schon seit einigen Jahren kein Kind mehr kommen wollte, was sie auf Josefs schwächelnde Männlichkeit zurückführte.

Nun waren wir also beide guter Hoffnung und Josef glaubte mehr und mehr daran, dass Gott seine Hand im Spiel gehabt hatte. Muss ich noch betonen, mit welcher Freude er das winzige, blondgelockte Knäbelein begrüßte, das wir Jesus nannten, was soviel bedeutet wie „Gott rettet und hilft“? Das Notquartier in Bethlehem nahe Jerusalem, wo unser Jesus geboren wurde, war übrigens viel besser als der Ruf, den ihm die Chronisten später andichteten, um den Kontrast zwischen elenden Umständen und glänzenden Aussichten betonen zu können. Bethlehem platzte in diesen Tagen wegen einer Volkszählung aus allen Nähten. Wir kamen immerhin in einem massiven Stall unter, der mit einem improvisierten Gatter ausgestattet worden war, um die Tiere von unserem Nachtlager fernzuhalten. Die warmen Ausdünstungen der Kühe und Schafe sorgten für erträgliche Temperaturen und ihr Muhen und Mähen für eine Geräuschdusche, die mein lautes Jammern unter der Geburt schluckte.

Josef zeigte sich von Anfang an als liebevoller und umsichtiger Vater; Gott selbst hätte die Rolle nicht besser ausfüllen können. Was alle damaligen Chronisten unterschlagen haben, wohl um Jesus‘ Einzigartigkeit herausstreichen zu können: Es blieb nicht bei dem einen Sohn, denn der fremde Pilger besuchte mich noch so manches Mal und fand mich auch, als wir in die Ortsmitte umgezogen waren. Da galt Jesus schon als Wunderkind – aber das ist eine andere Geschichte.

8 Kommentare zu “Maria erzählt”

  1. Marlen sagt:

    Hallo Meta,
    vielen Dank für das hinreißende Weihnachtsmärchen für Erwachsene.
    Es hat mich als Nicht-Christin veranlasst, mich endlich mal mit dem Phänomen „unbefleckte Empfängnis“ zu befassen.
    Ernüchternd musste ich jedoch feststellen, dass es ja gar nichts mit der Geburt von Jesus, sondern mit der von Maria zu tun hat, die als zukünftige Gottesmutter auserkoren und deshalb schon bei ihrer Zeugung von der Erbsünde befreit wurde.
    Wie dem auch sei, wie muss ich da nun den Begriff „unbefleckt“ deuten?
    Liebe Meta, deine Version erschließt sich mir viel besser, hast du prima hinbekommen!
    Schon als Kind konnte ich den Legenden aus der Bibel keinen Glauben schenken, weil sie mir nicht logisch erschienen und keiner da war, der mich glaubensmäßig unterstützte.
    Warum ich da den Religionsunterricht besuchte?
    Da müssten wir meine Oma befragen, geboren 1874: Heidenkinder kommen mir nicht ins Haus!
    Bevor wir als Familie in ihr Haus zogen, wurde ich als Fünfjährige, gemeinsam mit meinem neunjährigen Bruder, getauft, und wir nahmen bis zur Konfirmation am Religionsunterricht teil. Nach dem Tod meiner Oma „wurden wir wieder aus der Kirche ausgetreten.“
    Somit habe ich in der Bibel mal kurz Staub gewischt, konnte nie bibelfest werden. Eine von zahlreichen Lücken in meinem Allgemeinwissen, der ich allerdings nicht unbedingt nachtrauere…
    Frohe Weihnachten!
    Marlen

  2. Karl sagt:

    Die Meta, wie sie leibt und bebt – vor lauter Weiblichkeit, aus der heraus sie ihre Deutung der „unbefleckten Empfängnis“ gibt, zugegeben, eine naheliegende. Ich finde es aber auch nicht schlecht, eine Deutung aus „aufgeladener“ Väterlichkeit zu versuchen: Josef als guten Stief- oder sozialen Vater von Jesus zu würdigen, die heilige Familie als Flickwerkfamilie in früher Zeit zu verstehen. (Natürlich, gute Deutsche sagen „Patchworkfamilie“, weil sie die Anglizismen benutzen zur Verniedlung und Überdeckung des Problematischen, nicht nur in diesem Fall, sondern meistens. Ich finde „Flickwerkfamilie“ viel ehrlicher und direkter.)
    Jesus als Junge mit drei Vätern (Gott, Heilger Geist, Josef), die er auch nötig hatte, weil er ja sehr eigensinnig war, sich schon im Alter von 12 Jahren in einer fremden Stadt tagelang von seinen Eltern entfernte, ohne sich abzumelden. Geduld ist offenbar eine väterliche Tugend, denn dafür, für das konkrete, eigene Fehlverhalten wurde er von seinen Vätern nicht bestraft, von seiner Mutter Maria erst recht nicht.
    Er wurde dann, wenn wir der Bibel glauben wollen, von seinem „biologischen“ Vater, Gott, gnadenlos bestraft, nicht für die eigenen Fehler, sondern für die aller Menschen. Maria und Josef konnten ihm nicht helfen, denn das war Gottes Plan: Jesus als „Prügelknabe“ der Menschheit. Ich finde das unlogisch. Allerdings ist die Liebe überhaupt unlogisch.

  3. Meta sagt:

    Hallo, Marlen,
    ja, da hast du einen interessanten Punkt getroffen. Die Geschichte von Jesu Geburt hat sich ja im Laufe der Zeit zu einer Schlüssel-Legende für den gesamten christlichen Glauben gemausert. Dabei waren schon die vier Evangelisten, die die Geschichte aufgeschrieben haben, auf’s Hörensagen angewiesen, denn sie lebten Generationen nach Jesu Tod und haben keine Tatsachenberichte verfasst, sondern versucht, aus den überlieferten episodischen Mosaiksteinchen ein Gesamtbild zu kreieren. Heute würde man den in Mode gekommenen Ausdruck „Narrativ“ verwenden, also einen möglichst konsistenten Zusammenschnitt von einzelnen Geschehnissen, so dass ein Gesamtbild entsteht, das nicht selten schon mit legendenhaften oder anekdotischen Zügen ausgestattet ist. Das kennt wohl fast jeder: Man gibt in fröhlicher Runde ein Urlaubserlebnis zum Besten und je öfter man es erzählt, desto spannender, ausgeschmückter und treffender klingt es. Desto mehr auch angereichert mit Deutungsversuchen im Interesse eigener Sinn- und Wertvorstellungen.
    Über die Legende von Jesu Geburt, Leidensweg und Tod haben sich im Laufe der Zeit viele Kirchenmänner hergemacht. Es ging ihnen immer um die Erhöhung der Gestalt Jesu Christi und im Zusammenhang damit musste quasi zwangsläufig auch dessen Mutter erhöht werden, mindestens bis in den Rang einer heiligen Jungfrau. Die Glorifizierung der Maria nahm – aus meiner atheistischen Sicht – teilweise grotestke Züge an. Du hast recht, in der streng katholischen Ausdeutung der Rolle Marias hat man die Erzählschraube noch eine ganze Umdrehung weiter angezogen: Da darf Maria schon nicht einmal mehr von Gott durch einen rein geistigen Begattungsakt geschwängert worden sein, sondern muss vorgeburtlich den ultimativen Freispruch von den Sünden ihrer Vorfahren bekommen haben, um als ein Gefäß von reinster Unschuld dem Allmächtigen zu Diensten sein zu dürfen. Die Idee von der Erbsünde, von der Sünde, die man schon vor der Geburt auf sich geladen hat, ist, wie ich finde, eine der teuflischsten Erfindungen der christlichen Religion. Die kann nur den kranken Hirnen rachsüchtiger und machtgeiler Männer entsprungen sein, die sich damit ein monströses Instrument geschaffen haben, ihre Mitmenschen kirre zu machen. Dass dann im Laufe der Zeit mit Sünde besonders gern Handlungen der Fleischeslust gemeint waren und die Verführung zu solchen Handlungen vor allem dem Weib zugeschrieben wurde, setzt der Perversion die Krone auf. Aber so ernste Töne wollte ich mit der kleinen Maria-Geschichte gar nicht anschlagen. Bleiben wir doch dabei: Nicht mal die Legende konnte aus einer sinnenfrohen, liebenden Frau und Mutter und ihrem erstaunlich toleranten und loyalen Mann zwei über alles Menschliche Erhabene steife Ikonen machen. Und auch nicht aus ihrem erstaunlichen Sohn Jesus – aber das ist auch schon wieder eine andere Geschichte.

  4. Karl sagt:

    Am Heiligen Abend habe ich noch eine Zeitlücke frei und frage mich, liebe Meta, warum die Menschen immer die Gebiete aufteilen müssen, in denen sie leben, z.B. zwischen Weißen und Schwarzen oder zwischen weiblichen und männlichen Menschen. Du schreibst, die Idee der Erbsünde sei den Hirnen „rachsüchtiger und machtgeiler“ MÄNNER entsprungen. Sie konnten damit aber nur Erfolg haben, weil es nicht wenige Frauen gab, die selbst machtgeil genug waren, das aufzugreifen und da mitzumachen. Und es gibt Berichte aus alten und auch neueren Zeiten, die davon zeugen, dass die Machtgeilheit besonders grausam ist, wenn sich Frauen ihrer bemächtigt haben bzw. umgedreht.
    Warum muss immer das Geschlechtliche vor dem Menschlichen kommen, bei der Genderei und auch hier an dieser Stelle? Wenn etwas weihnachtlich ist und auch göttlich, dann sind es die Fähigkeit und der Wille, das Gemeinsame und Einigende zu suchen und zu finden und nicht dauernd die Schuld und die Wohltaten aufzuteilen zwischen den Nationen, den Geschlechtern und den „Rassen“.

    1. Meta sagt:

      Hallo, Karl,
      da rennst du jetzt aber mit deiner Replik bei mir verschiedene offene Türen ein. Ich stelle mir eine Zimmerflucht vor, ein Zimmer nach dem anderen, durch Türen miteinander verbunden. Und du rechnest nicht damit, dass sie alle offen sind, nimmst viel zu viel Schwung und landest bäuchlings im letzten Zimmer. Als ob ich nicht wüsste, wie gerissen und unsolidarisch machthungrige Frauen mit ihren Geschlechtsgenossinnen umgehen können und wie viel Rücksichtslosigkeit sie aufbringen, um Männer auszustechen. Sie hatten allerdings auch über die Zeitläufte hinweg viel weniger Gelegenheit, sich auf diesem Feld die notwendige Routine anzueignen.
      Warum muss immer das Geschlechtliche vor dem Menschlichen kommen, fragst du. Natürlich muss und sollte es das nicht, denn das Geschlechtliche ist nur eine kleine Unterkategorie des Menschlichen.
      Ich stimme zu, dass es viel fruchtbarer ist, das Gemeinsame und Verbindende zwischen den Menschen zu suchen, anstatt Schuldzuweisungen vorzunehmen. Besonders freut mich, dass du diese Forderung nicht nur auf die Geschlechterverhältnisse beziehst, sondern auch auf Nationen und „Rassen“. Da glaube ich bei dir auch schon mal gegenteilige Töne herausgehört zu haben.
      Zum Thema Josef folgt nachher noch ein gesonderter Text.

      1. Karl sagt:

        Liebe Meta, schön, dass du mir zustimmst. In deinem Kommentar weiter oben, hattest du allein „machtgeile und rachsüchtige MÄNNER“ für die teuflische Konstruktion der „Erbsünde“ verantwortlich gemacht. DAS hat mich dazu gebracht, durch eine ganze Flucht bei dir offenbar offenstehender Türen zu rennen, und nicht ein imaginärer Türendurchlaufdrang, der meiner inneren Aufgeregtheit entsprang, zu der ich, wie du weißt, nicht neige.
        Mir geht es auch gar nicht um’s Rechthaben. Für mich ist das Entscheidene, dass wir offenbar schon vorher einer Meinung waren, ich einzelne deiner Aussagen bloß falsch verstanden habe, weil ich „schwer von Begriff“ bin oder du sie missverständlich formuliert hast oder beides. „Schwer von Begriff“ zu sein, ist für mich übrigens keine Beleidigung. Es heißt, LANGSAM zu verstehen, und jedes Missverstehen, davon bin ich überzeugt, ist ein zu schnelles Verstehen, genauer: die schnelle Illussion eines Verstanden-Habens

  5. Zufälliger Besucher sagt:

    Denkanstoß:
    Um sich in einer starren Hierarchie durchzusetzen, muss man in allen vorteilhaften Eigenschaften weitaus besser sein als der Rest. Man wäre ein Narr zu erwarten, dass ein Emporkömmling aus einer rücksichtslosen und von Brutalität geprägten Machtstruktur etwas diametral Entgegengesetztes wäre, als das Vorhandene. Und wenn noch dazukommt, dass der Emporkömmling eigentlich der Unterdrückten Kaste angehört, kann dieser per se eigentlich nur noch extremst brutaler und grausamer sein, da er ja schon mal eine gute Portion mehr an diesen Eigenschaften benötigt, nur um überhaupt in die Hierarchie hineinzukommen und dort wenigstens von wenigen akzeptiert zu werden. Da spielt dann das Geschlecht nur eine untergeordnete Rolle und lässt keinerlei Rückschlüsse auf alle Anderen dieses Geschlechts zu. Nur auf die vorhandene Hierarchie.

  6. Karl sagt:

    Das mag sein, lieber zufälliger Besucher: Die, die nicht etabliert sind und in eine vorhandene Hierarchie möglichst weit oben eindringen wollen, müssen dafür ein Maß an Kampfesgeist und -Mut mitbringen, das über das dort schon im Allgemeinen praktizierte hinausgeht, nicht unbedingt nur in Forn von Brutalität, sondern auch schlauer Hinterhältigkeit.
    Aber wie jemand auf den Sex- und/oder „Machtappeal“ einer Situation reagiert, ob mehr direkt, zum Beispiel auch gewalttätig, oder subtil hintenherum, hängt meiner Meinung nach wieder mehr von seinen persönlichen seelischen Besonderheiten ab, keinesfalls nur oder primär von seinem Geschlecht. Vielleicht war das früher einmal anders. Der kapitalistische Zeitgeist erhöht heute immer mehr die Bedeutung des Individuellen gegenüber Gruppenzugehörigkeiten wie sozialen Klassen und Geschlechtern.

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