Der große kleine Unterschied

Lieber Karl,
diesmal hast du mir einen Brief geschrieben, auf den ich gern im selben Format antworte. Ein Brief ist eine sehr private Textsorte …

… und natürlich bestens geeignet, persönliche Erlebnisse, Erfahrungen, subjektive Betrachtungen, individuelle Sichtweisen darzustellen. Hier passt der vertrauliche Ton, aber wenn man die Wirkung auf die vorgestellten Adressaten bedenkt, ist er nicht immer die beste Wahl.… Weiterlesen

Sprachliche Lockerungsübungen – was ist gemeint?

Wir sind beide bekennende Freunde der deutschen Sprache und lieben nicht zuletzt den spielerischen – auch mal albernen, übermütigen – Umgang mit Wörtern, Wendungen, Zitaten und Textsorten. Was wir in dieser Rubrik veröffentlichen, ist zuweilen nicht ganz ernst gemeint oder stammt aus unserem persönlichen Steinbruch von Sprachmaterial.… Weiterlesen

Es gibt auch andere Unterschiede

Liebe Meta,
du rennst mit dem, was du geschrieben hast, bei mir offene Türen ein.

(Wobei an diesem schönen Spruch beides stimmt, sowohl das „Rennen“, das metatypische kraftvolle und dynamische, als auch die „offenen Türen“.)
Du scheinst erwartet zu haben, dass ich männlich trotzig oder gar machohaft opponiere.… Weiterlesen

Was lässt sich bei „Autismus“ machen? (1)

Ich greife auf, was ich bei der „Grundfrage der Erziehung“ geschrieben hatte.

Dass Kinder nicht hören können, war schon immer ein Problem für Eltern, Lehrer und andere Erziehende. Aber jetzt ist es im direkten Sinne des Wortes so gekommen: Kinder hören nicht mehr auf ihren Namen.… Weiterlesen

Der kleine große Unterschied

Männer sind anders. Frauen auch. Aber bleiben wir zunächst bei den Männern.

Männer sind anders, jedenfalls die meisten. Jedenfalls bei klischeegesättigter Betrachtung, die sich allerdings statistisch untermauern lässt. Zum Beispiel gehen Männer, wenn ihnen die Frau durch Scheidung oder Weglaufen oder Tod abhanden kommt, meist schneller eine neue Partnerschaft ein als Frauen in ähnlicher Lage.… Weiterlesen

Lebenslänglich

Letztens, bei der kirchlichen Trauung eines befreundeten Paares, hörte man sie wieder, die Formel vom Tod als dem einzig legitimen Scheidungsgrund: „bis dass …“.

Hinterher wurde in launiger Runde gefragt, ob das ein frommer Wunsch sei oder die Aufforderung, sich zusammenzureißen, oder eine traditionelle Floskel, an die sich kaum jemand zu halten gedenke.… Weiterlesen

Und du wirst doch geliebt – auch du

Oder: Liebeseinheiten im Straßenverkehr

Es ist gut, dass ich noch meinen Führerschein habe. Gerade eben hatte ich als Kraftfahrer drei bestärkende Erlebnisse. An einer Nebenstraßenkreuzung gewähre ich einem Fahrzeug, das von rechts kommt, die Vorfahrt. Das nutzt eine Mutter mit einem kleinen Kind an der Hand, um die Straße zu überqueren, auf die ich hätte geradeaus weiterfahren wollen.… Weiterlesen

open mike

So heißt ein Wettbewerb junger Talente des deutschsprachigen Literaturbetriebs. Er findet in diesem Jahr zum 30. Mal statt. Die jungen Leute schreiben zwar auf Deutsch, aber irgendwie scheinen sie sich deswegen zu schämen, mindestens zu genieren. Da muss wenigstens der Titel englisch sein.… Weiterlesen

Gendern (3) Genderismus, nein danke – aber was dann?

Wer geschlechtergerecht formulieren will, ohne einem zwanghaften Genderismus zu verfallen, kommt nicht umhin, die Vorschläge für sprachliche Anpassungen zu bewerten,

die Spreu vom Weizen zu trennen, „die guten ins Töpfchen“ zu tun.
Und wenn sich dabei herausstellt, dass das meiste so bleiben kann, wie es ist, und dass eventuell notwendige Anpassungen getrost dem natürlichen Sprachwandel überlassen werden können und nicht künstlich forciert werden müssen?… Weiterlesen

Gendern (2) Mutti steht ihren Mann

Mutterschaft und Berufstätigkeit unter einen Hut zu bringen war in der DDR ein Anspruch, den nicht nur der Staat an die Frauen herantrug, sondern den die Mehrheit der Frauen auch an sich selbst stellte.

Und zwar nicht nur, weil die Familie mit einem zweiten Verdiener rechnete, sondern auch, weil Frau sich zu einem nicht geringen Teil über ihren Beruf definierte.… Weiterlesen