Mein Weg ins Leben

Der Großvater (4) und die Suche nach einem Zuhause

Morgen – der Entwurf dieses in mehreren Etappen geschriebenen Beitrags ist allerdings schon älter – fahre ich zu einer Weiterbildung in einem Hotel mit einer Übernachtung. Das sind nette Menschen, angekommen bin ich trotzdem nicht. Wenn die zwei, drei, die ich besser kenne und mit denen ich halbwegs vertraut bin, nicht da sind, fühle ich mich schlecht.Weiterlesen

Der Großvater (2) und ein Hochverrat, der nach den Maßstäben der Bibel für sieben Generationen reicht – eigentlich

Mein Großvater hatte sich, wie gesagt, im August 1945 das Leben genommen. Er war NSDAP- und Ehrenmitglied der Waffen-SS. Er hatte auf das falsche Pferd gesetzt, auf das total falsche. Trotzdem fühle ich mich mit ihm verbunden; ich hatte in meinem Leben nämlich auch so einen Hang, mich für eine falsche Sache zu engagieren und dann richtig. Weiterlesen

Die entscheidenden Jahre

Als ich Stefan Zweigs autobiografischen Roman „Die Welt von gestern“ las, war ich von nachfolgender Textstelle besonders beeindruckt:

„Was man man an seinen Muskeln versäumt hat, holt sich später noch nach; der Aufschwung zum Geistigen, die innere Griffkraft der Seele dagegen, übt sich einzig in jenen entscheidenden Jahren der Formung, und nur wer früh seine Seele auszuspannen gelernt hat, vermag später die ganze Welt in sich zu fassen.“… Weiterlesen

Ich lebe mein Leben mit rückholenden Schlaufen und denen, die ich nach vorn werfe

So wird mein Leben immer länger, nach hinten und nach vorn hin.

Karlsbad (das in seiner Geschichte vor 1918 nie „Karlovy Vary“ hieß) – wieder mal, ich setze mein Leben zurück und starte es wieder, neu und besser. Dafür ist es gut, die gewöhnlichen Lebensroutinen zu verlassen und etwas Anderes, Besonderes zu beginnen, am besten aber eins, das ich auch schon kenne.… Weiterlesen

„Erwachsene gehen mich nichts mehr an,/ Ich muss nun an die Enkel denken“

So stellt das Johann Wolfgang Goethe in den „Zahmen Xenien“ fest. An Zelter, einen Freund, schreibt er 1828:

„Das kleine Volk im zweiten Grade hat etwas eigen Anmutiges und Gefälliges.“

In Bezug auf den erstgeborenen Enkel Walter spricht Goethe in einem Brief vom 16.06.1819 an den in Weimar lebenden englischen Schriftsteller Melish sogar von „großväterlicher Affenliebe“, obwohl er glaubte, wie es sich bei Eckermann nachlesen lässt, dass der Zweitgeborene Wolf(gang) mehr sein eigenes Naturell geerbt hätte, während Walter mehr das seiner Mutter.… Weiterlesen

Lebenslinien im Dialog erkennen – Meta und Karl I: Die Quintessenz unseres Lebens

Ich denke gern und viel über mein eigenes Leben nach, sozusagen im Monolog, vorzugsweise bei langen Spaziergängen oder eher Wanderungen, weil ich bei dieser Art Gehen nicht schlendere, sondern straff laufe. Dabei führe ich gern Selbstgespräche zu dem, was mich beschäftigt, zum Teil das, was mich über Jahrzehnte ausmacht und zum Teil das, was aktuell anliegt.Weiterlesen