Klatschmohn und Kornblume

Aus unserer Rubrik: Durch die Blume gesprochen

Die Farben Rot und Blau zu kombinieren
ist heikel und man kann sich leicht blamieren.
Ein alter Kindervers weiß ganz genau:
So eine Farbauswahl trifft nur „die Sau“.

Im Sommer, wenn die wilden Blumen treiben,
mag mancher sich verdutzt die Augen reiben:
Da klatscht Frau Klatschmohn, rot so rot, in bester Laune
mit Meister Kornblum, blau so blau.… Weiterlesen

Loriot und das Militärische (2)

 

Ich halte es für ausgeschlossen, dass Loriot 45 Jahre später eine Begeisterung für alles Militärische entwickelt hätte. Würde „Weihnachten bei Hoppenstedts“ in der Jetztzeit spielen, dann hätte er sich vermutlich nicht veranlasst gefühlt, die Grundkonstellation des Stückes zu verändern.

Die visuellen Eindrücke, die von den Szenen ausgingen, würden aber mit denen von damals kaum zu vergleichen sein.… Weiterlesen

Loriot und das Militärische (1)

Bei einem Spaziergang durch die Brandenburger Altstadt sind sie kaum zu übersehen: die Waldmöpse als Ergebnis einer Qualzüchtung vom Elch zum kurzatmigen Schoßhündchen. Die Möpse mit ihren rudimentären Elchgeweihen gibt es nicht wirklich, sie sind eine Erfindung von Loriot; dessen Skizzen dienten  nach einem Beschluss der Brandenburger Stadtverordneten als Vorlage für kleine Bronzefiguren, die an markanten Stellen der Innenstadt platziert worden sind.… Weiterlesen

Abschied vom Goldlack

Angesichts der ersten schönen Sommertage kommt man nicht umhin, die Blütenpracht zu bewundern und die Gedanken schweifen zu lassen. Gerade die unspektakulären, verkannten oder zu Unkraut erklärten Blumensorten verdienen einen zweiten und dritten Blick. Zu manchen ist mir dann auch ein Gedicht eingefallen.… Weiterlesen

1991: „Wessis gucken“

Bei manchen Erinnerungen fällt es mir leichter, von mir in der 3. Person zu schreiben, vielleicht, weil ich eine gewisse Distanz für angebracht halte. So auch bei der folgenden Geschichte:

1991 beschlossen Meta und ihr älterer Sohn Arne, eine zweiwöchige Fahrradtour in den Westen zu unternehmen.… Weiterlesen

Wie ich dem Demokratieverständnis Ungarns einen Bärendienst erwies

Verschiedene Ereignisse sind die Ursache, dass mir in diesen Tagen eine Erinnerung an meine erste Dienstreise nach Ungarn mit immer mehr vergessen geglaubten Einzelheiten in den Kopf kommt. Das Ungarn von Damals ist mit dem Ungarn von Heute kaum noch zu vergleichen, wie die aktuellen Ereignisse rund um die Präsidentschaftswahl wieder einmal belegen.… Weiterlesen

Sollbruchstellen

 

Zu den Standardsprüchen meiner Oma gehörte der Kommentar: „Eine Reparatur kommt selten allein“, und es war schon erstaunlich, wie oft sie damit Recht hatte. Wenn sie z.B.  am Montag ihre Schuhe zum Schuster brachte, funktionierte plötzlich am Dienstag die Klospülung nicht mehr und sie musste den  Klempner rufen.… Weiterlesen

Haken und Öse

Aus unserer Rubrik „paarweise – berühmte Wortpaare“

 

Auf der Freilichtbühne Staaken

legt sich langsam das nervöse

Rascheln wie von kleinen Raken.

„Gleich gehts los“, raunt die Souffleuse.

 

Und herein die Mimen staken,

Meister Gut und Mister Böse.

Zwischen Schlössern und Kloaken

tobt alsbald das Kampfgetöse.… Weiterlesen

„Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie … dieser Zöllner“, betete der Pharisäer. (Lukas 18:11) Klassismus ist keine Erfindung der Neuzeit, nur das Wort ist neu.

Der Pharisäer in der Bibel unterscheidet zwischen seinesgleichen und „den anderen Leuten“, zu denen er auch „Räuber, Ungerechte, Ehebrecher“ zählt.

Das ist Klassismus in Reinkultur. Man nehme eine Klasse, Gruppe oder Schicht plus die damit verbundenen gängigen Vorurteile, tüte die Menschen entsprechend ein – und schon hat man ein bequemes Instrument, um beurteilen zu können, mit wem man es zu tun und was man von ihm zu erwarten hat.… Weiterlesen

Was macht eigentlich Ihr Klassenbewusstsein?

Wenn man von mir verlangen würde, den aktuellen Zustand der menschlichen Gesellschaft in drei Sätzen zusammenzufassen, dann würde ich schreiben:

1. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. 2. Der Weltfrieden ist akut gefährdet. 3. Die Mächtigen riskieren um ihres Machterhalts willen die Unbewohnbarkeit unseres Planeten.… Weiterlesen